Mit stehenden Ovationen und langem Applaus wurde Alexander Zehntner offiziell verabschiedet. Nach elf Jahren an der Spitze des Vereins sei es Zeit, das Zepter an eine andere Person zu übergeben, so der ortsansässige Chirurg. Unter der Leitung des 62-Jährigen konnte der Verein mehrere nationale Titel gewinnen und finanziell in sichere Fahrwasser geführt werden. Eine Nachfolge für den scheidenden Präsidenten konnte noch nicht gefunden werden, weshalb Alexander Zehntner interimistisch weiter als Ansprechpartner des Vereins fungiert. Der Club strebt aber eine Nachfolgelösung an.
Nebst Präsident Zehntner wurden auch Amanda Bösch (Finanzen) und Laura Freivogel (Managerin SPL1) aus dem Vorstand verabschiedet. Beide durften sich unlängst über Familienzuwachs freuen und widmen ihren persönlichen Fokus nun verständlicherweise der Familie. Freivogel steht dem Verein erfreulicherweise punktuell weiter zur Verfügung. Die rund 80 anwesenden Vereinsmitglieder verdankten das Engagement der beiden Frauen mit grossem Applaus.
Ziel: Vorstand verjüngen und breiter aufstellen
Im neuen Geschäftsjahr strebt der LC Brühl Handball sowohl eine Verbreiterung wie auch eine Verjüngung des Vorstands an. Dabei ist das Ziel, die unterschiedlichen Verantwortungsbereiche zu entschlacken, zukunftsorientiert auszurichten und personell breiter abzustützen. Ein erster Aufruf zur Mitarbeit erfolgte durch die Vorstandsmitglieder bereits mit Erfolg an der Hauptversammlung. Weitere gezielte Massnahmen sollen in den kommenden Monaten folgen.
Für diesen Prozess stehen nebst den drei wiedergewählten Vorstandsmitgliedern Christa Zingg (Sponsoring), Susanne Ackermann (Events) und Esther Emery (Breite/Nachwuchs) auch die im Verein in Teilzeit angestellten Emel Yilmaz (Sekretariat), Vroni Keller (Nachwuchs Leistung) und Matthias Schlageter (Marketing & Medien) zur Verfügung.
Mit Gewinn und Rücklage ins neue Jahr
Finanziell kann der St.Galler Sportverein bei seiner personellen und strukturellen Neuausrichtung auf eine gesunde Basis bauen. Das Geschäftsjahr konnte ohne den Bezug von à fonds perdu Subventionen mit einem Gewinn von 39'000 Franken abgeschlossen werden. Nötige Rücklagen konnten somit aufgestockt werden, wie die Revisoren berichteten.
Bei seinem letzten Jahresrückblick machte Präsident Zehntner deutlich, dass die Corona-Pandemie auch im vergangenen Jahr den LCB sehr beeinträchtigte. Mit Ausnahme der ersten Mannschaft waren in der Saison 2020/21 alle weiteren Teams von Einschränkungen bis hin zu Verboten betroffen. Dass für alle Teams die Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Frühjahr gelang, ist für den Verein ebenso wichtig, wie der erfolgreiche Meisterschaftsstart in die neue Saison.
Sportlich hohe Ziele trotz Corona
Dass Corona aber weiterhin eine Hürde darstellt, macht die Zertifizierungspflicht deutlich, die seit dieser Woche auch alle Brühler Vereinsmitglieder ab 16 Jahren betrifft. Lösungen für die Umsetzung im Spielbetrieb erarbeiteten die Brühler Verantwortlichen in enger Zusammenarbeit mit den weiteren Handballvereinen der Stadt, dem TSV St.Otmar, dem SV Fides und dem HC Bruggen.
Sportlich steht wie gewohnt die Aus- und Weiterbildung junger Handballerinnen sowie die erfolgreiche Umsetzung im Spitzensport im Fokus des Vereins. Je eine Equipe in den beiden höchsten Frauenligen und je eine Mannschaft in allen Elite-Nachwuchsklassen (U18, U16, U14) bilden die sportliche Speerspitze, die auch 2021/22 um Titel kämpfen soll. Total verfügt der LC Brühl Handball über zwölf Teams mit 161 aktiven Spielerinnen.
In puncto Vereinsevents hoffen die Verantwortlichen sehr, dass die «Handballschüeleri» mit mehr als 1'000 Schülern nach dem Ausfall 2020 in diesem Jahr wieder stattfinden kann. Geplant ist der Event am 13. und 14. November 2021. Der Stadtwerk-Cup wurde bereits im August durchgeführt und wird 2022 wieder im Sommer stattfinden.