Münsingen tauschte mit dem FC St.Gallen das Heimrecht ab, weil man hohe Kosten durch Covid-Massnahmen befürchtete. So fand die Partie im Kybunpark statt.
Kein Cupwunder
Es war die eine Szene, die allenfalls nochmal so etwas wie Spannung ins Spiel gebracht hätte. Knapp eine halbe Stunde war bereits gespielt, als Nick Rothen bei einem Konter des FC Münsingen den Ball im Strafraum in die Mitte brachte, wo Luca Lavorato abzog – und am Pfosten scheiterte. Es wäre der Anschlusstreffer zum 1:2 gewesen. Stattdessen erhöhte Thody Élie Youan für den FC St.Gallen 1879 drei Minuten später auf 0:3. Wer auf ein Cupwunder des Aussenseiters gehofft hatte, musste seine Hoffnungen spätestens jetzt begraben. Zu offensichtlich war der Stärkenunterschied zwischen dem Berner 1.-Liga-Verein und dem Super-League-Klub.
Bereits in der 2. Minute kam der FCSG, der nach einem Platzabtausch quasi im Kybunpark zu Gast war, ein erstes Mal gefährlich vors gegnerische Tor. Eine Minute später zeigte auch der FC Münsingen, dass er gewillt war mitzuspielen, als Luca Lavorato von links in den Strafraum flankte und Patric Gasser seinen Kopfball knapp neben das Tor setzte. Es blieb auf Seiten der Berner jedoch eine der raren Chancen. Das FCSG-Team spielte sehr konzentriert und liess den Gegner kaum ins Spiel kommen. Und es belohnte sich bereits früh für den Aufwand: In der 9. Minute spielte Lukas Watkowiak einen langen Abschlag in die gegnerische Platzhälfte, wo ihn Boris Babić mit dem Kopf in den Lauf von Fabian Schubert verlängerte. Dieser setzte sich gegen Sylvain Moser durch und spielte den Ball an Patrick Karrer vorbei ins Gehäuse. Es war der erste Torerfolg des Neuzugangs im FCSG-Trikot, der auch erstmals in der Startelf stand.
Nach einer Viertelstunde wäre beinahe schon das 2:0 für das hiesige Team gefallen. Victor Ruiz lancierte mit einem wunderbaren Steilpass zwischen mehreren Gegenspielern auf Boris Babić, der im Strafraum Patrick Karrer umkurvte und aus spitzem Winkel aufs Tor schoss, seinen Abschluss jedoch von Kim Zaugg auf der Linie geklärt sah. Doch fünf Minuten später war die Zwei-Tore-Führung Tatsache: Sylvain Moser hielt Fabian Schubert im Strafraum zurück – Penalty. Victor Ruiz blieb ganz cool und versenkte den Ball aus elf Metern zum 2:0.
Ehrentreffer knapp verpasst
Und spätestens nach Élie Youans Treffer zum 3:0 – nach einem Eckball, den die Münsinger nicht klären konnten – gab es keinen Zweifel mehr über den Sieger dieser Partie. Kurz vor der Pause verpasste der FC Münsingen nach einem Freistoss den Ehrentreffer nur knapp – es sollte für längere Zeit die letzte Chance bleiben.
Nach der Halbzeitpause nahm Münsingen-Trainer Kurt Feuz gleich drei Wechsel im Mittelfeld vor und stabilisierte so seine Elf etwas. Dennoch kontrollierte der FCSG das Spiel souverän und kam immer wieder gefährlich vors Tor. So auch nach einem Eckball in der 71. Minute, den die Münsinger nicht klären konnten, sodass Lukas Görtler am Ende zum 4:0 traf.
Mit der komfortablen Führung im Rücken schalteten die Espen in der Schlussphase jedoch nicht einen ganz zurück, sondern legten noch eine Schippe drauf und erspielten sich fast schon im Minutentakt Chancen. Die besten verzeichneten Kwadwo Duah in der 83. Minute, als er den Ball ans Lattenkreuz drosch, und Isaac Schmidt in der 85. Minute nach einem Doppelpass mit Duah das Tor knapp verfehlte. Den Schlusspunkt unter die Partie setzte in der 89. Minute Kwadwo Duah: Er verwertete eine Flanke von Nicoals Lüchinger elegant zum 5:0.
