Die Gossauer Pflegeheimbetreiberin Sana Fürstenland AG sieht sich im Jahr 2021 aufgrund der Covid-19-Epidemie vor eine herausfordernde finanzielle Situation gestellt. Noch bei der Budgetierung ging sie für das laufende Jahr von einer ausgeglichenen Rechnung aus. Ihr war es mit dem Bau des Provisoriums SchwalbePlus grundsätzlich gelungen, weitere strukturelle Defizite zu verhindern.
Mehraufwand von fast einer Million
Wegen zahlreichen coronabedingten Todesfällen und den fehlenden Neueintritten ins Betagtenzentrum Schwalbe sank die Auslastung des Hauses jedoch auf rund zwei Drittel. Fehlende Pflegetaxeneinnahmen, Mindereinnahmen im Restaurant und höhere Kosten für Coronaschutzmaterial führen im laufenden Jahr voraussichtlich zu einem Mehraufwand von rund 900'000 Franken gegenüber dem ausgeglichenen Budget.
Die Sana Fürstenland AG ergriff bereits verschiedene Massnahmen. So werden Mitarbeiter an die Spitex und ein anderes Pflegeheim ausgeliehen, und es wurde Kurzarbeit angemeldet. Bei Kündigungen werden die Stellen nicht und bei dringendem Bedarf nur verzögert neu besetzt. Diese Sofortmassnahmen können aber den finanziellen Engpass nicht vollumfänglich beheben.
Das Gesuch des Verwaltungsrates um einen ausserordentlichen finanziellen Beitrag richtet sich an die fünf Aktionärsgemeinden der Sana Fürstenland AG, d.h. die Stadt Gossau sowie die Gemeinden Andwil, Gaiserwald, Niederbüren und Oberbüren.
Andere Aktionärsgemeinden müssen ebenfalls helfen
Der Gaiserwalder Gemeinderat genehmigte den Anteil der Gemeinde Gaiserwald in der Höhe von 50'000 Franken unter dem Vorbehalt, dass die anderen Aktionärsgemeinden ihrem Beitrag ebenfalls zustimmen.
Der Gemeinderat geht zusammen mit dem Verwaltungsrat der Sana Fürstenland AG davon aus, dass aufgrund der Lockerungen der Coronamassnahmen im Verlauf des Jahres 2021 wieder vermehrt Eintritte in Pflegeheime erfolgen. Sobald eine übliche Belegung erreicht wird, dürfte sich die finanzielle Situation der Sana Fürstenland AG verbessern und für das Jahr 2022 müsste ein ausgeglichenes Budget realistisch sein.
