Nach dem starken Abschneiden bei der Europameisterschaft mit dem Einzug ins Viertelfinale muss sich die Nationalmannschaft der Schweiz offenbar einen neuen Trainer suchen. Wie der Landesverband SFA bestätigte, hat der französische Traditionsklub Girondins Bordeaux Kontakt aufgenommen, um Nationaltrainer Vladimir Petkovic zu verpflichten. «Es wurden Gespräche zwischen den Parteien aufgenommen. Petkovic hat einen Vertrag mit dem SFA, der sich 2022 automatisch verlängert, wenn sich die Schweiz für die WM qualifiziert. Mehr gibt es im Moment dazu nicht zu sagen», teilte der Verband mit.
Mehrere Favoriten
Nun wird kräftig spekuliert, wer auf Petkovic folgen könnte - sollte der sich mit Girondins einig werden. Ein Name, der genannt wurde, ist der von Lucien Favre. Der 63-Jährige ist seit seinem Aus bei Borussia Dortmund im Dezember 2020 ohne Verein, ein Engagement bei Premier-League-Klub Crystal Palace liess Favre unlängst kurzfristig platzen. Auch für den Posten in der Schweiz, wo Favre (der sogar selbst bei Bordeaux gehandelt wurde) als Favorit galt, ist der langjährige Bundesliga-Coach nicht bereit, wie er am Montag über seinen Berater Christophe Payot verlauten liess.
In der vergangenen Woche hatte der 63-Jährige gegenüber der Keystone-SDA betont, «in diesem Sommer keine Mannschaft übernehmen» zu wollen. Favre: «Zurzeit geniesse ich meine Auszeit und werde zu einem späteren Zeitpunkt wieder ins Business zurückkehren.» Damit fällt ein Top-Aspirant auf den Posten weg, der zuständige Verbandsdirektor Pierluigi Tami muss sich umorientieren. Laut dem «Blick» werde intern auch über eine Verpflichtung des aktuellen Mainzer Sportdirektors Martin Schmidt diskutiert, der im Gespann mit Ex-HSV-Profi Raphael Wicky übernehmen könnte. Demnach sei auch Wicky, der derzeit Chicago Fire in der nordamerikanischen MLS coacht, als Boss eine Option.
FCSG nimmt keine Stellung zu Gerüchten
Ebenfalls genannt werden im «Blick» Union-Berlin-Trainer Urs Fischer sowie die ehemaligen Bundesliga-Coaches René Weiler und Marcel Koller sowie der Deutsche Peter Zeidler, der aktuell für den FC St.Gallen tätig ist. Das Blatt mit Sitz in Zürich bringt sogar die früheren deutschen Bundestrainer Joachim Löw, Jürgen Klinsmann und Ex-Werder-Mann Florian Kohfeldt mit dem wahrscheinlich bald vakanten Job als Coach der Eidgenossen in Verbindung – allerdings ohne dies näher zu erläutern.
Auf stgallen24-Anfrage beim FCSG heisst es, dass man zu keinen Gerüchten Stellung beziehe. Im Juli 2020 hat Peter Zeidler beim FC St.Gallen einen langfristigen Vertrag bis 2025 unterschrieben. «Wir wollen langfristig planen. Es soll auch ein Zeichen an unsere Fans sein», erklärte Präsident Matthias Hüppi damals. Eine Ausstiegsklausel beinhalte das Arbeitspapier nicht.