Nach rund vier Jahren beim Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) hatte CEO Paola Giuliani am 11. Juni ihren Rücktritt bekannt gegeben. Geplant war, dass sie die Geschäfte bis zum Ende der sechsmonatigen Kündigungsfrist weiterführt. Doch nun geht sie bereits auf Ende Juli.
«Falschaussagen durch notorische SVAR-Kritiker»
Sie verlasse das Unternehmen aus «persönlichen und privaten Gründen», teilte der SVAR am Dienstag mit. Die nach der Bekanntgabe der Kündigung lancierten «massiven persönlichen Angriffe und die öffentliche Diskreditierung ihrer Person mit Falschaussagen durch notorische SVAR-Kritiker» erschwere ihre Tätigkeit.
Kurz vor Paola Giulianis Kündigung hatte die Appenzellische Ärztegesellschaft ihren Kopf gefordert, wie das Branchenportal medinside.ch berichtet. Damit wollte die Ärzteschaft ihren Unmut über die Führung des Spitals zum Ausdruck bringen. Giuliani soll unter anderem in einem Newsletter den Zuweisern die Mitschuld an den Schwierigkeiten im Spitalverbund gegeben haben. Regelmässig wurden auch ihr Führungsstil, die angeblich fehlende Wertschätzung im Umgang mit dem Personal und die Kommunikation kritisiert.
Urs Müller springt ein
Aus der Politik gab es danach ebenfalls vereinzelt Forderungen, wonach die umstrittene CEO vorzeitig abtreten solle, um zusätzlichen Schaden zu vermeiden. Paola Giuliani hat deshalb den Verwaltungsrat um ein vorzeitiges Ende der Anstellung ersucht.
Dieser Entscheid werde respektiert, heisst es in der Mitteilung. Für die kommende operative Führung des SVAR sei mit Urs Müller bereits ein erfahrener Interimsmanager verpflichtet worden, der seine Stelle im August antritt. Parallel dazu werde ein Nachfolger für Giuliani gesucht.