Nach Monaten mit Social Distancing, geschlossenen Bars, fehlenden Partys und Treffen, scheint mit dem Sommer wieder ein grosses Stück Normalität zurückzukehren. Doch «normal» sind die Szenen, die sich am Wochenende in der Stadt St.Gallen – genauer gesagt im Bereich Unterer Graben – derzeit abspielen, nicht.
Das Bermudadreieck gilt in der St.Galler Partyszene zwar als «Place To Be» und es kam schon vor Corona zu grösseren Menschenansammlungen, aber die Pandemie scheint die Engel- und Augustinergasse für die Partymeute noch attraktiver gemacht zu haben. Ganz zum Leidwesen der Nachbarn.
Aggressive Stimmung und junges Publikum
Ein Anwohner bestätigt gegenüber stgallen24, dass es sich nicht um den «ganz normalen Wahnsinn» im Dreieck handelt. «Es ist ein anderes Publikum, sehr jung. Viele kommen mit Getränken aus dem Supermarket und Ghettoblastern. Der Lärm ist nicht mehr hinnehmbar. Die Stimmung oft auch aggressiv.»
Am Freitag installierte eine private Gruppe sogar einen DJ mit professioneller Musikanlage (siehe Video). Die Musik sei so laut gewesen, dass die Anwohner bei geschlossenen Fenstern ihr eigenes Wort im Wohnzimmer nicht mehr verstehen konnten. Daraufhin wurde die Polizei gerufen: «Vom Zeitpunkt der Meldung bis zum Abstellen eines simplem Ghettoblasters kann das 90 Minuten dauern.» An dem Wochenende seien 25 Lärmklagen bei der Stadtpolizei eingegangen.