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Stadt St.Gallen
05.06.2021
05.06.2021 14:48 Uhr

Vielseitiger Theater-Spielplan trotz Corona und Umbau

Blick ins Theater-Provisorium "UM!BAU" neben der Tonhalle in St. Gallen. Hier dürfen derzeit 100 Zuschauer die Vorführungen geniessen
Blick ins Theater-Provisorium "UM!BAU" neben der Tonhalle in St. Gallen. Hier dürfen derzeit 100 Zuschauer die Vorführungen geniessen Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
Mit «HotSpotOst – Sankt Irgendwo im Nirgendwo» startet das Theater St.Gallen am 15. September in die neue Spielzeit. Auf dem Programm 2021/2022 stehen 19 neue Produktionen, darunter die Musical-Weltpremiere «Lady Bess».

Die neue Spielzeit sei noch von der Corona-Pandemie mitgeprägt, sagte Schauspieldirektor Jonas Knecht bei der Vorstellung des Spielplans am Freitag im Theater-Provisorium «UM!BAU» bei der Tonhalle. Er hoffe aber, dass das Theater wieder zum Ort der sozialen Nähe werde.

Das Schauspielprojekt HotSpotOst zum Saisonstart basiert auf Texten der St.Galler Journalistin und Autorin Brigitte Schmid-Gugler und thematisiert «St.Gallens Ringen um Bedeutung und Grösse», wie das Theater schreibt. Das Stück mit lokalem Bezug zur Gallusstadt bewegt sich zwischen Realität und Fiktion.

Nach dem Shakespeare-Klassiker Romeo und Julia (Premiere 25. September) folgt im Dezember Frau Müller muss weg von Lutz Hübner, eine bitterböse Komödie um eine Lehrerin. Im April 2022 kommt das Stück M auf die Bühne, frei nach dem Filmklassiker «M – Eine Stadt sucht einen Mörder» von Fritz Lang..

Jan Henric Bogen folgt als Operndirektor auf Peter Heilker Bild: SDA

Wechsel in der Operndirektion: Jan Henric Bogen übernimmt

Auf die Spielzeit 2021/2022 tritt Jan Henric Bogen sein Amt als Operndirektor an. Der studierte Musikwissenschafter, Kulturmanager und Jurist war von 2016- 2021 stellvertretender Intendant an der Opera Vlaanderen in Antwerpen und Gent und amtete zudem in den Jahren 2019 und 2020 als Intendant beim Kurt-Weill-Fest in Dessau. Mit einem teilweise neu zusammengestellten Ensemble und Gästen aus aller Welt präsentiert Bogen ein Programm, das von starken Frauen geprägt ist.

Bogen hat in Heidelberg und Köln Recht und Musikwissenschaft studiert. Danach war er Musiktheaterdramaturg am Theater Hagen, Künstleragent in Wien sowie Referent und Chefdisponent am Staatstheater Nürnberg. Er hatte Lehraufträge an der Universität Bayreuth und an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und lehrte an der International Opera Academy in Gent.

Die Wahl eines neuen Operndirektors war nötig geworden, weil Peter Heilker auf September 2021 nach Wien an das Theater an der Wien wechselt.

Opern mit starken Frauen

Der neue Opernchef Jan Bogen kündigte «starke Frauen» an, auf der Bühne, aber auch als Regisseurinnen und Komponistinnen. Den Auftakt macht am 18. September als europäische Erstaufführung Breaking the Waves der US-amerikanischen Komponistin Missy Mazzoli. Im Mai 2022 kommt die Tango-Oper Maria de Buenos Aires von Astor Piazolla auf die Bühne.

Dazwischen, im Februar 2002, feiert das neue Musical Lady Bess von Michael Kunze und Sylvester Levay in St.Gallen Weltpremiere. Es dreht sich um die englische Prinzessin und spätere Königin Elizabeth «Bess» Tudor. Wieder aufgenommen werden die Musicals Wüstenblume und Jesus Christ Superstar.

In der Sparte Tanz sind im Provisorium und in der Lokremise fünf Uraufführungen geplant. Den Auftakt macht am 20. Oktober She/He mit Choreografien von Alba Carbonell, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk. Das Stück zeige «kraftvoll und poetisch die Energie zwischen Mann und Frau», schreibt das Theater.

Finanziell ist das Theater «mit einem blauen Auge durchs vergangene Jahr gekommen», wie der geschäftsführende Direktor Werner Signer informierte, ohne detaillierte Zahlen zu nennen. Dank Kurzarbeitsentschädigung habe man Mitte 2020 eine Rückstellung von drei Millionen Franken bilden können. Davon kann das Theater im laufenden Jahr zehren

Grossanlass auf dem Klosterplatz

Als Pilot-Grossanlass hat am 25. Juni im Rahmen der St.Galler Festspiele die Freilicht-Oper Notre Dame von Franz Schmidt auf dem Klosterplatz Premiere. Man sei daran, das Schutzkonzept nach der Direktive 3G (geimpft, getestet oder genesen) auszuarbeiten, sagte Theaterdirektor Werner Signer. «Das wird uns fordern.»

Bis zu 1000 Personen dürfen pro Vorstellung auf der Tribüne sein. Notre Dame wird laut Signer ohne Pause und ohne Gastronomie aufgeführt, damit die Corona-Vorschriften eingehalten werden können.

Keystone-SDA/stz.
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