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Sport
12.05.2021
13.05.2021 10:21 Uhr

Ein Punkt für die Moral

Bild: freshfocus
Nach 0:2-Rückstand holt der FC St.Gallen auswärts gegen den FC Zürich immerhin noch einen Punkt. Die St.Galler-Tore in diesem nervenaufreibenden Spiel schiessen Lukas Görtler und Junior Adamu.

Die Nachspielzeit der ersten Hälfte läuft, die Fernsehzuschauer sehen, wie die St.Galler nach 45 Minuten bereits zum achten (!) Eckball antreten dürfen. Und da diejenigen, die den FC St.Gallen in dieser Saison fleissig verfolgen, sowieso wissen, dass aus einer Ecke in der Regel kein Tor entsteht, wird in einigen Haushalten wahrscheinlich bereits vor der Ausführung dieses Corners das Wasser für den Pausentee aufgekockt. Bei der Rückkehr dann der grosse Schreck: 2:0 FCZ. Am Schluss ziehen die St.Galler den Kopf aber doch noch aus der Schlinge.

St.Gallen wird ausgekontert

Die Anfangsphase dieses Spiels wirkt etwas nervös. Beiden Mannschaften unterlaufen immer wieder Fehlpässe im Mittelfeld, wobei die Zürcher trotzdem die tonangebendere Mannschaft sind. Dies stellen sie in der 24. Minute dann mittels Führungstreffer eiskalt unter Beweis. Die St.Galler verlieren in der Vorwärtsbewegung den Ball, Blerim Dzemaili marschiert mit dem Ball ungehindert durch die Platzhälfte der Gäste und zieht ab. Dessen Schuss wird von Basil Stillhart zwar noch geblockt, der Ball kommt aber zu Aiyegun Tosin, der Zigi genau zwischen den Beinen erwischt.

Jetzt ist der FCSG erwacht und sie kommen zu etlichen guten Tormöglichkeiten. Lukas Görtler, Boris Babic und Leonidas Stergiou verfehlen allerdings alle das Ziel. Für die St.Galler scheint das Tor wie zugemauert: In den vergangenen sechs Meisterschaftspartien brachten die St.Galler lediglich diesen Slapstick-Treffer gegen den FC Vaduz zustande. Kein Wunder, stecken die Espen im Abstiegssumpf. Zusätzlich zur St.Galler inkonsequenz kommt natürlich noch dazu, dass - Achtung Floskelalarm - wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten. Ein eiskalt ausgeführter Konter schliesst Fabian Rohner in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum 2:0 für den FC Zürich ab. Paukenschlag für den FC St.Gallen

Niemals aufgeben

Die St.Galler-Fans fragen sich schon, wie in dieser Saison noch gepunktet werden soll. Riesiger Aufwand, die Torchancen sind da, doch der Ertrag ist mangelhaft. Die Torstatistik spricht alles andere als für den FC St.Gallen. Trotzdem: Aufgeben ist nicht! Der Zeidlersche Fussball ist sowieso auf Power ausgerichtet und mit Nicolas Lüchinger und Lukas Görtler haben die St.Galler mindestens zwei Spieler in ihren Reihen, die bis zum Umfallen um jeden Zentimeter kämpfen. 

Dieser Lukas Görtler ist es dann auch, der den FCSG zurück ins Spiel bringt. Der eingewechselte Elie Youan zeigt ein schönes Solo im Strafraum, sein Schuss kann Yannick Brecher noch abwehren - allerdings nur nach vorne - und Lukas Görtler schiebt überlegt zum 1:2-Anschlusstreffer ein. St.Gallen hat nun Lunte gerochen, schmeisst alles nach vorne. Der FCZ? Stehend k.o.! Angriff um Angriff lancieren die Espen und werden dafür belohnt. Nach 85. Minuten trifft Junior Adamu nach einem Freistoss Jordi Quintillàs zum so wichtigen 2:2-Ausgleich und somit zum Schlussresultat. Da der FC Sion in Luzern ebenfalls punktet, bleiben die St.Galler nur drei Zähler vor dem direkten Abstiegsplatz. Immerhin.

 

 

 

 

Telegramm:

Zürich - St.Gallen 2:2 (2:0)

SR Fähndrich. - Tore: 24. Tosin, 48. Rohner, 70. Görtler, 85. Adamu

Zürich: Brecher; Rohner, Kamberi, Nathan, Aliti; Doumbia, Dzemaili (72. Domgjoni); Tosin (30. Schönbächler), Marchesano, Kololli (72. Winter); Kramer (85. Ceesay).

St.Gallen: Zigi; Lüchinger, Stergiou, Stillhart, Muheim (16. Traorè); Görtler Cabral (62. Youan), Quintillà, Ruiz (90. Staubli); Guillemenot (62. Duah), Babic (62. Adamu).

Bemerkungen: Zürich ohne Khelifi, Sobiech, Omeragic (verletzt) Baumann, Schättin, Frei, Janjicic, Seiler, Gnonto, Koide (nicht im Aufgebot). St.Gallen ohne Fazliji (gesperrt) Kräuchi, Abaz, Letard (verletzt/krank), Nuhu, Gonzalez, Ajeti, Campos, Solimanda, Strübi, Diarrassouba und Simon 

Verwarnungen: 56. Ruiz, 78. Domgjoni

hug
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