Biodiversitätsförderung ist wesentlich effizienter, wenn sie von mehreren Bauernfamilien geplant und umgesetzt werden. Voraussetzung für das Funktionieren eines sogenannten Vernetzungsprojektes ist eine möglichst flächendeckende Teilnahme der Bäuerinnen und Bauern. Das Vernetzungsprojekt zwischen Sitter und der Goldach liegt in einem sehr fruchtbaren Gebiet. Ertragreiche Böden und regelmässige Niederschläge machen die Region zu einem idealen Gebiet für den Anbau von Obst, Beeren und Grünfutter. 153 Betriebe beteiligen sich an diesem Vernetzungsprojekt.
Grundvoraussetzung zur Teilnahme
Vernetzungsbeiträge und Beiträge für Ressourcenschutz können nur beantragt werden, wenn auch der ökologische Leistungsnachweis erfüllt ist und damit grundlegende Massnahmen zur Förderung der Ökologie gemacht werden. Teilnehmer eines Vernetzungsprojektes müssen sich einzelbetrieblich beraten lassen und sich finanziell am Projekt beteiligen. Die Maximaldistanz zwischen den Objekten zur Förderung der Biodiversität beträgt 200 Meter. Regionstypische Tierarten, sogenannte Ziel- und Leitarten werden im Vernetzungsprojekt dank angepasster landwirtschaftlicher Nutzung gefördert.
Braunes Langohr bis Geburtshelferkröte
Als Zielart im Vernetzungsprojekt zwischen Sitter und der Goldach sind das braune Langohr, der Gartenrotschwanz und die Geburtshelferkröte definiert. Für diese Arten wurden in den vergangenen Jahren zusätzliche Lebensräume bzw. Förderflächen angelegt, Dazu kommen unzählige Nistmöglichkeiten für Fledermäuse und Höhlenbrüter, die eigens für bestimmte Tierarten geschaffen wurden. Um die Nahrungsgrundlage zu erhöhen wurden extensiv genutzte Wiesen mit der Einsaat von standortgerechten Wiesenblumenmischungen aufgewertet und rund 900 Meter Hecken gezielt mit dornentragenden Sträuchern ergänzt.
Gesamtes Ökosystem profitiert
Für die Region charakteristische Leitarten sind Feldhase, Neuntöter, Rauchschwalbe, Zauneidechse, Erdkröte, Feldgrille, Silberscheckenfalter, Schachbrettfalter und das Grosse Glühwürmchen. Durch die aktive Förderung dieser Arten und die Aufwertung deren Lebensräume profitiert das ganze Ökosystem. Neu angelegte Stein- und Asthaufen, Einzelsträucher, Einheimische standortgerechte Einzelbäume oder die zusätzliche Pflanzung von regionstypischen Hochstammfeldobstbäumen helfen mit, die in dieser Region vorkommenden Arten zu fördern oder zumindest deren Rückgang zu verhindern.