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Stadt St.Gallen
02.04.2021
04.04.2021 12:18 Uhr

Situation eskaliert: Polizei muss Reizgas einsetzen

Polizei beobachtet die Situation auf dem Roten Platz in St. Gallen.
Polizei beobachtet die Situation auf dem Roten Platz in St. Gallen. Bild: KEYSTONE/Michel Canonica
Erneut kommt es zu Unruhen in der Stadt St.Gallen: Polizisten wurden angegriffen, Jugendliche wurden verhaftet und ein Helikopter kreist über der Stadt.

Nach der Krawallnacht am vergangenen Freitag kommt es in der Stadt St.Gallen erneut zu üblen Szenen: Gemäss verschiedenen Medienberichten sollen sich auf dem Roten Platz um die 300 bis zu 350 – später deutlich mehr – Jugendliche versammelt haben.

Die Situation sei gegen 21 Uhr eskaliert, sagte Stapo-Sprecher Klaus-Dieter Mennel der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Am Rand der Altstadt griffen Jugendliche die Polizei an. Diese antwortete mit Gummischrot. Mindestens eine Ambulanz fuhr in die Innenstadt, wie ein Reporter von Keystone-SDA beobachtete. Der Polizeisprecher erklärte, er habe keine Kenntnis von Verletzten.

«Wir fordern die betroffenen Personen auf, sich friedlich zu verhalten. Die vielen Schaulustigen bitten wir, nach Hause zu gehen», schreibt die Stadtpolizei St.Gallen auf Twitter. 

Erneut grosse Versammlungen und Krawalle in der Innenstadt Bild: stgallen24-Leserin

Mehrere Ostschweizer Korps im Einsatz

Auch ein Helikopter kreiste über St.Gallen, wie eine Leserin berichtet: «Es ist unheimlich und beängstigend. Überall sind Polizisten und es wird gerade alles abgeriegelt», sagt sie. Wie das Newsportal «20 Minuten» berichtet wurden Jugendliche in der Multergasse/Neugasse verhaftet. Immer wieder werden Feuerwerkskörper durch die Luft gejagt. Andere Chaoten werfen Molotowcocktails in Richtung der Polizei. Mobilisiert wurde der wütende Mob über die sozialen Medien. Die Beamten versuchen nun, das Gelände abzuriegeln. Die Stadtpolizei St.Gallen erhält dabei Verstärkung von der Thurgauer, Schaffhauser und Bündner Polizei. 

  • Jugendliche flüchten vor der Polizei in der St. Galler Innenstadt. Bild: KEYSTONE/Michel Canonica
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  • In der St.Galler Innenstadt ist es am Freitagabend zu Ausschreitungen gekommen. Bild: KEYSTONE/Michel Canonica
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Molotow-Cocktails geworfen

Nach dem Gummischrot-Einsatz beruhigte sich die Lage vorübergehend. Am Roten Platz, einem beliebten Ausgangs-Treffpunkt der Jugendlichen, blieb die Stimmung aber aufgeheizt. Nachdem die Polizei die Menschenansammlung aufgelöst hatte, kam es erneut zu Ausschreitungen.

Laut Mennel wurden an der Kornhausstrasse in der Nähe des Bahnhofs Polizisten mit mehreren Molotow-Cocktails beworfen. Die Einsatzkräfte setzten Pfefferspray ein. Der Polizeieinsatz war nach 23 Uhr noch im Gang. Aufgrund anhaltender Pyrowürfe gegen die Polizei und dem Anzünden von Gegenständen wurde in der Nähe des Kornhausplatzes Reizgas eingesetzt.

Auf Twitter trendet der Hashtag «StGallen» zurzeit und viele zeigen sich schockiert über die aktuellen Geschehnisse. Auch erste Politiker nehmen Stellung:

mik/nas/sda
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