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Stadt St.Gallen
31.03.2021
31.03.2021 19:11 Uhr

Hier wird jetzt geimpft statt Curling gespielt

Karin Faisst und Bruno Damann im neuen Impfzentrum St.Gallen
Karin Faisst und Bruno Damann im neuen Impfzentrum St.Gallen Bild: Patrice Ezeogukwu
Nach Ostern nimmt der Kanton St.Gallen vier Impfzentren in Betrieb. Eines davon ist im Curling Center St.Gallen. Innert 15 Minuten können dort 40 Personen geimpft werden.

Normalerweise verbindet man mit dem Standort Lerchenfeld Sport, Spass und Freizeit. Nun ist aber aus dem Curling Center St.Gallen ein Ort geworden, der dabei helfen soll, die Pandemie im Kanton in den Griff zu kriegen. Neben dem Standort in der Stadt St.Gallen wurden noch drei weitere Zentren in Buchs, Rapperswil-Jona und Wil in Betrieb genommen.

Bus 151 hält künftig beim Lerchenfeld

Für die Auswahl der Standorte sei wichtig gewesen, dass das Impfzentrum mit dem öffentlichen Verkehr und dem Auto gut erreichbar ist, es genügend Parkplätze hat, die Zugänge barrierefrei sind und die Infrastruktur erweiterbar ist. «Das Curling Center hat all diese Kriterien erfüllt. Damit die Anreise auch von Gossau aus einfach ist, hält die Buslinie 151 nun auch an der Haltestelle Lerchenfeld», erklärt Regierungspräsident Bruno Damann an der Pressekonferenz vor Ort. 

 

Impfen statt Curling im Lerchenfeld Bild: Patrice Ezeogukwu

Noch immer zu wenig Impfstoff

Neben Bruno Damann war auch Karin Faisst, Leiterin des kantonalen Amts für Gesundheitsvorsorge, Stadträtin Sonja Lüthi und das mobile Impfteam vor Ort. «Das Impfzentrum konnte gemeinsam mit dem Zivilschutz innert kürzester Zeit auf die Beine gestellt werden», sagt Lüthi. 

  • Karin Faisst und Bruno Damann im neuen Impfzentrum Bild: Patrice Ezeogukwu
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  • Auch Stadträtin Sonja Lüthi war vor Ort Bild: Patrice Ezeogukwu
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In der ersten Phase nach Ostern können sich in den Impfzentren Personen über 75 Jahre impfen lassen. Wenn diese Gruppe geimpft ist, kommen laufend die nächsten Jahrgänge an die Reihe. Sobald es mehr und genug Impfstoff gibt, kann sich auch die breite Bevölkerung in diesen vier Impfzentren impfen lassen. Für diese Phase kann der Kanton die Kapazitäten in den Impfzentren je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs erhöhen. 

«Bereits am Mitwochnachmittag werden in einem Testlauf 657 Personen geimpft. Es wird alles verimpft, was es zu verimpfen gibt. Wir haben bis jetzt nicht einfach mit den Impfzentren gewartet, weil wir keine Lust hatten, sondern weil es nicht genügend Impfstoff gab», so Faisst. Auch im April könne man wegen den knappen Mengen noch nicht Vollgas geben, sagt Bruno Damann.

 

  • Hier wird der Impfstoff vom Pflegepersonal aufgezogen Bild: Patrice Ezeogukwu
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  • Aktuell wird mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech geimpft Bild: Patrice Ezeogukwu
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40 Personen in 15 Minuten

Die Anmeldung für die Impfung erfolgt über wir-impfen.ch, die Seite wurde seit der Aufschaltung rege genutzt: 35'000 St.Galler haben sich innert einer Woche registriert. Die Vergabe von Impfterminen erfolgt schrittweise in absteigender Reihenfolge gemäss den Covid-19-Impfempfehlungen und nach Alter. Personen, die an der Reihe sind, erhalten dann eine Einladung und werden dann im Impfzentrum empfangen.

 

  • Ingesamt gibt es sechs Kabinen Bild: Patrice Ezeogukwu
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  • Bild: Patrice Ezeogukwu
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  • Bild: Patrice Ezeogukwu
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Innert 15 Minuten können in sechs Kabinen 40 Personen geimpft werden. «Wenn wir um sechs Uhr morgens bis 18 Uhr impfen, dann können Sie sich ausrechnen, wie viele Personen wir pro Tag impfen können», so Faisst. Nach der Impfung müssen die Patienten in einen Warteraum für eine Viertelstunde. Sollten keine Nebenwirkungen auftreten, können sie sich direkt vor Ort für die zweite Impfung anmelden und das Zentrum dann verlassen. 

  • Nach der Impfung muss 15 Minuten gewartet werden Bild: Patrice Ezeogukwu
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  • Sollte es zu Komplikationen kommen, gibt es auch einen «Schockraum» Bild: Patrice Ezeogukwu
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Weniger Todesfälle in Heimen

Zum Schluss des Rundgangs wendet sich Karin Faisst noch mit einem Anliegen an die St.Galler Bevölkerung: «Wir sehen, dass die Impfung wirkt und wir haben viel weniger Todesfälle in Heimen und die Fälle mit schweren Verläufen haben ebenfalls abgenommen. Deshalb ist es mir ein Anliegen, dass sich die ganze Bevölkerung impfen lässt. Nur gemeinsam können wir die Pandemie bekämpfen.» Man gehe davon aus, dass bis im Sommer ein Grossteil der Bevölkerung geimpft werden könne. 

Miryam Koc
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