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Sport
21.03.2021
22.03.2021 09:19 Uhr

Wer ersetzt Quintillà, Herr Sutter?

Alain Sutter spricht am digitalen Partnertag  über die aktuelle Situation beim FCSG.
Alain Sutter spricht am digitalen Partnertag über die aktuelle Situation beim FCSG. Bild: Gian Ehrenzeller/KEYSTONE
Seit einigen Tagen ist es offiziell: FCSG-Captain Quintillà geht von Bord. Am digitalen Partnertag des FC St.Gallen spricht Sportchef Alain Sutter über Quintillà, die Zusammenarbeit mit grossen Teams und Michael Lang.

Der Fussball befindet sich während der Pandemie in einer Blase. Abgekapselt von Fans und Sponsoren tragen die Mannschaften ihre Spiele vor einer sehr traurigen Kulisse aus. An einem Spieltag am Samstagabend im kybunpark, würde momentan niemand bemerken, dass nur ein Steinwurf entfernt der FCSG gerade das 1:0 gegen die Young Boys geschossen hat. Vor etwas mehr als einem Jahr wäre das noch hör- und spürbar bis in die Innenstadt gewesen.

Was tun, damit der Kontakt zu den überlebenswichtigen Fans und Sponsoren nicht verloren geht? Es ist spürbar, dass sich die Vereinsbosse stets bemühen, den Kontakt so gut wie möglich und im Rahmen der Pandemievorschriften zu wahren. Am vergangenen Mittwochnachmittag fand im kybunpark ein digitaler Partnertag statt. Ein traditioneller Anlass, in diesem Jahr allerdings in digitaler Form, wo fast 90 Personen teilgenommen haben und James Wehrli die Moderation führt.

Risiko mit Quintillà bewusst eingegangen

James Wehrli ist es dann auch, der in einem halbstündigen Talk mit Alain Sutter die unangenehme Frage stellt, welche Überlegungen hinter dem Abgang von Jordi Quintillà stecken. "Wir hätten Jordi sehr sehr gerne bei uns behalten. Wir haben auch alles dafür gemacht. Wir sind an und über unsere Schmerzensgrenze gegangen, Jordi hat sich aber dazu entschieden, den nächsten Schritt zu machen in seiner Karriere." so Sutter. Schon im vergangenen Sommer gab es einige Interessenten für Quintillà, der Verein hätte mit ihm Geld verdienen können. Doch mit den Abgängen von Hefti, Itten und Demirovic wollte Sutter nicht auch noch Quintillà verlieren - zu Gunsten der Teamstabilität.

"Letztlich hatten wir einen fantastischen Profi über drei Jahre lang, den wir normalerweise nicht erhalten." fügt Sutter an. Das stimmt, Quintillà war wahrlich ein Glücksgriff für den FCSG. Der FCSG, der sich budgetmässig etwa 40% unter dem Durchschnitt der Liga bewegt wird Quintillà nicht 1:1 ersetzen können - ausser Sutter beweist wiederum ein glückliches Händchen. 

 

Jordi Quintillà: Nach drei Jahren FCSG bereit für eine neue Herausforderung. Bild: twitter.com

"Es gibt konkrete Namen, mal schauen"

Berechtigt ist dann auch die Frage, wie die Suche nach einem Ersatz abläuft. «Die meisten Spieler kommen ablösefrei, und wenn wir erfolgreich sind, steigt ihr Marktwert. Im letzten Jahr wäre alles in die positive Richtung gegangen, mehr Sponsoren, mehr Zuschauer und so weiter. Nun stehen wir wegen Corona weiterhin beim selben Budget und auf Feld eins.» gibt Sutter zu verstehen. Er betont aber auch, dass es "Konkrete Namen" gäbe "mal schauen." Topclubs aus ganz Europa scheinen an einer Zusammenarbeit mit dem FC St.Gallen interessiert, da die gute Arbeit Sutters in den vergangenen drei Jahren hohe Wellen schlug und Sutter dank seiner Vergangenheit weltweit sehr gut vernetzt ist. 

Selbstverständlich können nicht alle, die gerne in St.Gallen spielen wollen, in St.Gallen spielen. Auch da ist das finanzielle einmal mehr ein Grund dafür. Darum stellt Sutter auch klar, dass ein Spieler wie Michael Lang - aktuell beim Bundesligisten Mönchengladbach unter Vertrag - keine Option ist. So wenig, dass er sich mit ihm gar nicht beschäftigt: "Dass die Fans und das Umfeld einen Spieler wie Lang gerne hier hätten ist klar, für uns aber einfach nicht realistisch." 

Als Schlusswort an diesen Talk mit James Wehrli und den knapp 90 Teilnehmern wendet sich Sutter an die Zuschauenden und spricht mit deutlichen Worten in die Kamera, dass ohne die Fans, die Sponsoren und allem drumherum, dieses Projekt nicht funktionieren würde. Er vermisst die Fans im Stadion, die Fans vermissen die nahe Unterstützung im Stadion. Durchbeissen.

hug/pd
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