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Kanton
11.03.2021

Horror-Weed: Zitteranfälle und Ohnmacht

Gestrecktes Gras kann gefährlich werden. (Symbolbild)
Gestrecktes Gras kann gefährlich werden. (Symbolbild) Bild: pexels/ Maurício Eugênio
Immer mehr stellt die Ostschweizer Polizei synthetisches Cannabis sicher. Schon wenige Mengen können zur Vergiftung führen.

Ende Januar konnte die Kantonspolizei St.Gallen 80 Kilogramm Marihuana bei einem 27-jährigen Mann sicherstellen. Doch es war kein gewöhnliches Gras, sondern CBD mit synthetischen Chemikalien bearbeitet. Auch der Kanton Thurgau hat schon solche Sorten entdeckt. Der Kapo-Mediendienst spricht von einem «erheblichen Gesundheitsrisiko für Konsumenten».

Auf den ersten Blick sieht man keinen Unterschied

Schon kleine Mengen dieser Sorte kann zu Vergiftungen führen. Zu erkennen sei das gestreckte Gras an Zitteranfällen, Ohnmacht, Übelkeit und ähnlichen Symptomen, wie Dirk Rohweder, Bereichsleiter Suchtberatung bei der Perspektive Thurgau, gegenüber dem «St.Galler Tagblatt» sag. Dem Gras sieht man auf den ersten Blick aber nicht an, dass es gestreckt ist.

Das im Labor hergestellte Cannabinoid kann vor allem in Asien und Osteuropa bestellt werden. Ein Gramm genüge, um 2,5 Kilo legales CBD Gras mit dem Gift zu lackieren, sagt Polizeisprecher Hanspeter Krüse. Beim Lackierungsprozess werden die Blüten auf ein Gitter gelegt und mit der Substanz besprüht. Dies passiert mit einer Airbrush-Anlage oder einem Handzersäuber. Weil es so schwierig zu verteilen ist, wird der Konsum so unberechenbar. Besprüht wird meist mit einer Airbrush-Anlage oder Handzerstäuber. Man geht davon aus, dass das synthetische Cannabis als normaler Hanf verkauft wird und deshalb über dieselben Kanäle vertrieben wird. 

Nicht mit Alkohol und Medikamenten mischen

Erste Anzeichen für gestrecktes Gras seien erst beim Konsum erkennbar. Synthetisches Gras wirkt viel schneller und intensiver als normales Marihuana. Wenn man eine solche untypische Wirkung bemerke, solle man den Konsum sofort stoppen. Experten raten deshalb, das Gras von einer sicheren Quelle zu beziehen. Ausserdem sollte man Gras nie mit Alkohol oder Medikamenten mischen. Konsumenten wird geraten, erst eins oder zwei Züge zu probieren, zwanzig Minuten zu warten und schauen wie man darauf reagiert.

Matilda Good
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