Mit der elektronischen Identität (E-ID) sollen Personen im Internet eindeutig identifiziert werden, damit sie Waren und staatliche oder private Dienstleistungen einfach und sicher online bestellen können. Vorgesehen ist, dass der Bund für die Identifizierung und Aufsicht zuständig ist und private Unternehmen die E-ID herausgeben. Der Einbezug der Privatwirtschaft sorgt bei den Gegnern für rote Köpfe – vor allem wegen des Datenschutzes.
Wir alle wissen, dass Big-Tech-Unternehmen wie beispielsweise Facebook zeitweise einen sehr lockeren Umgang mit unseren Daten pflegen. Von daher ist ein gewisses Misstrauen sicherlich angebracht, wenn es darum geht, wer unsere persönlichen Daten erhält. Bei der E-ID wäre das aber nicht Facebook und Co., sondern vom Bund anerkannte und zertifizierte Anbieter.
Wir alle wissen zudem auch, dass sich der Bund in der Vergangenheit in Sachen Digitalisierung nicht wirklich mir Ruhm bekleckert hat. So verfügt das BAG beispielsweise erst seit April 2020 über eine Abteilung «Digitale Transformation» und der Beginn der Homeoffice-RS Mitte Januar lief technisch auch alles andere als optimal.
Bei der Abstimmung am 7. März geht es also nicht nur darum, wem man seine persönlichen Daten anvertraut, sondern auch darum, ob die Schweiz in absehbarer Zeit überhaupt eine E-ID bekommt. Ist der Bund alleine dafür verantwortlich, sind Zweifel durchaus angebracht.
Wirtschaft
06.03.2021
06.03.2021 09:08 Uhr
Vertrauensfrage
Ist man mit der E-ID sicherer und einfacher im Netz unterwegs?
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zVg
Gegen das geplante E-ID-Gesetz ist Mitte Januar ein Referendum zustande gekommen. Die Gegner des Gesetzes wollen nicht, dass der «Digitale Pass» von privaten Unternehmen herausgegeben wird. Morgen wird darüber abgestimmt.
Dieser Text von Patrick Stämpfli ist aus der LEADER Ausgabe Jan/Feb 2021. Die LEADER-Herausgeberin MetroComm AG aus St.Gallen betreibt auch stgallen24.ch.