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Stadt St.Gallen
27.02.2021
27.02.2021 15:01 Uhr

Falschgeld aus China bestellt und verurteilt

Der Mann kaufte 200 50-Euro-Scheine für sechs Franken.
Der Mann kaufte 200 50-Euro-Scheine für sechs Franken. Bild: PD
Ein 28-jähriger St.Galler wird wegen Diebstahl, Hausfriedensbruch und Handel mit Falschgeld verurteilt. Er hatte 10'000 Euro für sechs Franken im Web gekauft.

Trotz Hausverbot betritt ein Ladendieb im Herbst 2019 den Coop in der Shopping Arena und stiehlt einen «Silver Beluga»-Wodka sowie einen Liter Fruchtsaft. Einige Tage später nimmt der 28-Jährige im Coop am Hauptbahnhof St.Gallen einen Jack-Daniels-Whisky mit – ohne zu bezahlen. Im Mai 2020 lässt der Langfinger im Aldi eine Flasche Sirup, eine Packung Heringfilets und einen Landjäger mitgehen, wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt. Gegenüber stgallen24 bestätigt die St.Galler Staatsanwaltschaft den Sachverhalt.

10'000 Euro für sechs Franken gekauft

Im Februar 2020 hat der Arbeitslose allerdings eine noch schlechtere Idee, als Ware mitlaufen zu lassen: Er bestellt 200 falsche 50-Euro-Scheine auf «wish.com», einer chinesischen Billigseite. Für die 10'000 Euro bezahlt der Mann sechs Franken. Er habe dies im Wissen getan, dass es sich um Falschgeld handelte, ist die St.Galler Staatsanwaltschaft in ihrem Strafbefehl überzeugt. 

Der Schlaumeier kauft mit dem falschen Geld Marihuana für den Eigenkonsum, verschenkt es an Freunde und bezahlt damit eine Taxifahrt in die Notaufnahme. Im April ist das Spiel mit dem Falschgeld aber vorbei – der Falschmünzer fliegt auf. Aber er gibt noch nicht klein bei und behauptet, dass ein Kollege an der ganzen Sache beteiligt gewesen sei. Erst nach einer – ergebnislosen – Hausdurchsuchung bei diesem gibt der Schwindler zu, die Beteiligung frei erfunden zu haben. 

Party während Lockdown organisiert

Doch damit nicht genug: Obwohl zu diesem Zeitpunkt schon ein Strafverfahren gegen den Mann eröffnet wurde, organisiert der 28-Jährige im Mai 2020 trotz der damals geltenden Corona-Massnahmen eine Party mit acht Personen. Der Polizei gegenüber zeigt er wenig Einsicht. 

Nun wurde der Kleinganove von der St.Galler Staatsanwaltschaft zu einer Geldstrafe von 1800 Franken verurteilt – unbedingt. Ihm wird davon einen Tag Untersuchungshaft abgezogen, womit sich die Geldstrafe auf 1770 Franken reduziert. Allerdings wird ihm noch eine Busse von über 1000 Franken auferlegt. Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig.

Die St.Galler Staatsanwaltsschaft wollte gegenüber stgallen24 die Qualität der chinesischen «Blüten» nicht kommentieren. Offenbar muss sie aber so gut gewesen sein, dass sich einige davon in die Irre führen liessen.

stgallen24
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