Der St.Gallische Hilfsverein SGHV lanciert mit den Patenschaften «Mia & Max» ein langfristig angelegtes Angebot, das die Entwicklung von Kindern von Eltern mit psychischer Beeinträchtigung unterstützt, ihre Teilhabekompetenz ausbaut und betroffene Eltern entlastet.
Erfahrungen ermöglichen, Horizonte erweitern und Stabilität erhöhen
Mia & Max will hilfreiche Erfahrungen ermöglichen, Horizonte erweitern und Stabilität in der Familie erhöhen. Es richtet sich an Kinder zwischen drei und achtzehn Jahren. Mia & Max findet für sie verlässliche Bezugspersonen – Paten –, die vom SGHV sorgfältig ausgewählt und auf die Aufgabe vorbereitet werden.
Paten verschaffen Kindern neue Sichtweisen, lassen sie einmal pro Woche an ihrem Alltag teilhaben und ermöglichen ihnen Aktivitäten, für die zu Hause vielleicht die Zeit fehlt, z.B. Backen, Basteln oder Bewegung in der Natur. Nicht Konsum, sondern Beziehung steht im Mittelpunkt.
Pionierarbeit leisten
Auf der anderen Seite ermöglicht Mia & Max Paten ein Engagement zugunsten einer Zielgruppe, die bisher nicht ausreichend in die gesundheits- und finanzpolitischen Überlegungen der öffentlichen Hand einbezogen wurden. Paten leisten somit in der Ostschweiz Pionierarbeit.
Sie bringen die Bereitschaft mit, sich auf eine mindestens dreijährige Beziehung einzulassen, denn Kontinuität und Verlässlichkeit sind oft genau die Eigenschaften, die betroffene Eltern ihrem Kind nicht jederzeit bieten können. Paten sind zurückhaltend mit Rat, dafür grosszügig mit Respekt, Verständnis und Ermutigung.
Warum Patenschaften?
Kinder von Eltern mit psychischer Beeinträchtigung sind nicht ausreichend in die gesundheits- und finanzpolitischen Überlegungen der öffentlichen Hand einbezogen. Ein internationaler Kreis von Forschern beschäftigt sich jedoch seit einigen Jahren mit ihrer Situation. Man schätzt, dass in der Schweiz 50'000 betroffene Kinder leben.
Die «Winterthurer Studie» zählt schon 2007 allein im Raum Winterthur 700 Kinder. Sie stellt zudem fest, dass in betroffenen Familien verschiedenartige Belastungen zusammenkommen, was die Lage für Kinder weiter erschwert. Forschung zur psychischen Widerstandskraft (Resilienz) weist nach, dass solche Ansammlungen von Problemen auf lange Sicht Folgeerscheinungen bei Kindern wahrscheinlicher machen.
Tragfähige, langfristig angelegte Beziehungen zu Nicht-Betroffenen innerhalb oder ausserhalb der Familie mindern das Risiko. Hier setzt das Projekt Patenschaften Mia & Max an. Die Schweiz macht nämlich seit Jahren gute Erfahrung mit Patenschaftsmodellen für Kinder von Eltern mit psychischer Beeinträchtigung. Der St.Gallische Hilfsverein SGHV bringt nun eines in den Kanton.
Mia & Max bereichert Paten, verschafft ihnen einen Kompetenzzuwachs und baut Stigmatisierung ab. Interessierte finden Informationen auf miaundmax.ch.