Nicht zu kümmern braucht es die Teams des FC Zürich, FC Sion und FC Basel, ob die U21-Mannschaften bald wieder spielen dürfen. Diese sind sogenannte U21-Mannschaften von Proficlubs – mit Ausnahmebewilligung. Dies teilweise zum Ärger jener Amateurvereine, die in der selben Liga kicken - stgallen24 hat darüber berichtet. Dabei wäre der SC Brühl eigentlich auch eine «halbe» U21-Mannschaft, mindestens wenn man die U21 Trophy des Fussballverbandes anschaut.
SC Brühl führt Rangliste an
In der U21 Trophy werden die Mannschaften der Promo League aufgelistet, die am meisten Spieler einsetzen, die ihr 21. Lebensjahr noch nicht abgelegt haben – natürlich ohne die drei offiziellen U21-Teams. In der aktuellen Statistik der 13 verbleibenden Clubs zeigt sich: Der SC Brühl führt die Rangliste an, und zwar mit grossem Abstand. So setzten die Kronen im letzten Herbst in elf Spielen 59-mal U21-Spieler ein und diese spielten gesamthaft 4220 Minuten, oder umgerechnet fast 47-mal 90 Minuten.
Auf Platz zwei folgen mit 39 Einsätzen die Black Stars aus Basel, wobei hier die Jungen nur 1835 Minuten spielten. Danach kommen Rapperswil-Jona und Köniz. Am anderen Ende der Rangliste stehen YF Juventus und Münsingen, bei denen im Herbst keine einziger Unter-21 auf dem Platz stand. Ebenfalls wenig Einsätze für die Youngsters gibt es bei Yverdon Sport, dem Aufstiegsaspiranten.
Junge, wilde Spieler, die noch hungrig sind
Der Sportchef von Brühls erster Mannschaft, Roger Jäger, ist natürlich stolz auf den ersten Platz in der U21 Trophy, freut sich auch über den finanziellen Zustupf, den es vom Fussballverband dafür gibt. Er verhehlt aber nicht: «Die Jugendlichkeit unseres Teams ist aus der Not geboren; wir wussten ja im letzten Sommer, dass es eine kostengünstige Mannschaft geben sollte.» Und günstig heisst im Fussball halt auch jung. Dem SC Brühl kommt dabei entgegen, dass Trainer Heris Stefanachi ein klassischer Ausbildungstrainer ist. «Er will und fordert junge, wilde Spieler, die noch hungrig sind und sich dabei auch für höhere Ligen empfehlen wollen», sagt der Sportchef. So haben es Spieler wie Lars Traber, Jan Wörnhard oder Lirim Shala mittlerweile sogar in die Stammmannschaft geschafft, und der aktuelle sechste Platz in der Winterrangliste zeigt, dass man mit dieser Jugendlichkeit nicht schlecht fährt beim SC Brühl.