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Stadt St.Gallen
12.02.2021
12.02.2021 15:39 Uhr

Eine Seilbahn über St.Gallen?

Eine urbane Seilbahn wie beispielsweise in Koblenz (DE) sei in St.Gallen nicht zweckmässig. (Bild: Pixabay)
Eine urbane Seilbahn wie beispielsweise in Koblenz (DE) sei in St.Gallen nicht zweckmässig. (Bild: Pixabay) Bild: zVg
Der Kanton St.Gallen hat die Zweckmässigkeit einer urbanen Seilbahn in der Region St.Gallen untersucht. Solche werden momentan weltweit auf politischer und fachlicher Ebene diskutiert.

Der Kanton St.Gallen erarbeitet gemeinsam mit den Städten Gossau und St.Gallen ein Konzept für die künftige Bedienung der Stadtachsen mit dem öffentlichen Verkehr. Ziel ist eine qualitativ hochwertige sowie wirtschaftliche öV-Erschliessung der Einwohner entlang der dicht bevölkerten Talsohle. Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende 2021 abgeschlossen. Neben den bekannten Verkehrsmitteln S-Bahn und Bus wurde zusätzlich die Zweckmässigkeit einer urbanen Seilbahn geprüft. Diese werden momentan weltweit sowohl auf politischer als auch auf fachlicher Ebene diskutiert.

Nicht zweckmässig

Die vom Kanton mit externer Unterstützung durchgeführte Zweckmässigkeitsprüfung umfasste drei mögliche Strecken: ab Gossau über Winkeln an den Bahnhof St.Gallen, ab St.Gallen Neudorf an den Bahnhof St.Gallen sowie vom Bahnhof St.Gallen an die Universität und weiter nach Engelburg. Basierend auf einer möglichen Streckenführung wurden die Potenziale, aber auch die Konflikte, ermittelt und eine Schätzung für die Investitions- und Betriebskosten gemacht. Die Prüfung ergab, dass der Einsatz einer Seilbahn auf den drei untersuchten Strecken nicht zweckmässig ist.

Fahrgastpotenzial fehlt

Der Bau einer urbanen Seilbahn führt zu markanten Eingriffen in das Ortsbild und ins Privateigentum. Der Raumbedarf für Stationen ist hoch. Die Kosten für den Bau und den Betrieb einer Seilbahn im Stadtgebiet sind im Vergleich zu einem leistungsfähigen Bussystem sehr kostenaufwendig. Die Erschliessungsqualität ist aufgrund der grossen Abstände zwischen den Stationen tiefer. Die Fahrzeit ist durch die beschränkte Fahrgeschwindigkeit im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln höher, die Seilbahn damit weniger attraktiv. Die Vorteile einer Seilbahn, natürliche Barrieren wie Seen, Flüsse oder Berge zu überfliegen, können bei der Linienführung entlang der Talsohle nicht ausgespielt werden. Bei den übrigen Verbindungen könnte zwar ein grosser Höhenunterschied rasch überwunden werden. Allerdings fehlt auf diesen Relationen das nötige Fahrgastpotenzial, um die Seilbahn auszulasten.

Die Idee einer Seilbahn wird damit nicht weiterverfolgt. Die weitere Planung fokussiert auf die S-Bahn und Busse sowie die Verknüpfungspunkte im öV-Netz. Dabei werden verschiedene Varianten simuliert und bewertet. Die Resultate werden aufzeigen, wie sich das heutige öV-Netz bis 2025 weiterentwickeln soll und welche Stossrichtungen langfristig zu verfolgen sind.

mg/pd
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