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Kanton
11.02.2021
11.02.2021 11:36 Uhr

«Absolut unsolidarisches Verhalten»

Fasnacht (Symbolbild)
Fasnacht (Symbolbild) Bild: toggenburg24/Web/freie Nutzung
Der Helvetische Fasnachtsring wehrt sich gegen «Pseudo-Fasnächtler», die zu Corona-Protesten aufrufen. Narretei sei nicht mit Irrsinn zu verwechseln, so Präsident Ferdi Segmüller.

Der «Hefari Fasnachtsverband Schweiz» (Helvetischer Fasnachtsring) mit Sitz in Altstätten gilt als der nationale Dachverband der Fasnächtler. Nun macht Präsident Ferdi Segmüller - ebenfalls aus Altstätten - mit einer brisanten Medienmitteilung auf sich aufmerksam.

«Schadet dem Ruf der Fasnacht»

Der Rheintaler wehrt sich nämlich gegen die Aufrufe von «Fasnächtlern», trotz allem Fasnachtsumzüge und -anlässe durchzuführen. Er will nichts zu tun haben mit diesen vor allem in grossen Städten ausgerufenen «Covid-Dovid-Umzügen» gegen die «Corona-Virus-Diktatur». Der Hefari nehme mit grossem Unverständnis und Entrüstung Kenntnis von diesen Aufrufen, die «sich fernab unserer Kultur und des Brauchtums bewegen».

Das Gebot der Stunde für alle Fasnächtler heisse, sich in der Verantwortung für die Mitmenschen an die momentan geltenden Massnahmen und Beschränkungen zu halten. Dieses «absolut unsolidarische Verhalten» gefährde nicht nur die Gesundheit anderer, sondern füge auch der fasnächtlichen Brauchtumspflege und dem Ruf der Fasnacht Schaden zu.

«Narretei ist nicht gleich Irrsinn»

Deshalb lehne der Hefari auch Anfragen und Aufforderungen von Querdenkern und ähnlichen Gruppen ab, in der Fasnachtszeit Protestveranstaltungen durchzuführen, um gegen die behördlichen Massnahmen zu protestieren. Er weise mit Nachdruck darauf hin, so Ferdi Segmüller, «dass es zwischen Narretei und Irrsinn einen ganz wesentlichen Unterschied gibt».

Der Verband mit über tausend organisierten Vereinen, Zünften, Cliquen, Gruppen und Musiken lasse sich von niemandem instrumentalisieren, schon gar nicht von solchen, deren Gesinnung und Gedankengut sie auf keinen Fall teilen würden. «Gleicher Meinung», so schliesst der offensichtlich verärgerte oberste Schweizer Fasnächtler, «sind ohne Zweifel auch die mehreren Hunderttausend Fasnächtler, Masken- und Brauchtumsfreunde aus der ganzen Schweiz.»

Diskussionen sind kaum zu erwarten

Mit dieser harschen Kritik lehnt sich der Verbandspräsident weit aus dem Fenster – es dürften nicht alle Fasnächtler seiner Meinung sein. Eine fundamentale Diskussion wird es aber dennoch kaum geben: Denn erstens ist die Fasnacht schon bald zu Ende, und zweitens haben die Narren dieses Jahr gar keine Möglichkeit, sich auszutauschen.

Andreas Knobel, Redaktion March24 und Höfe24
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