Mit 18 dürfen Jugendliche nicht nur die Autoprüfung antreten, sie dürfen als Schweizer und Schweizerinnen auch offiziell abstimmen. Zu spät, finden einige, und fordern die Einführung des Stimmrechts ab dem 16. Lebensjahr. Die Debatte ist besonders mit dem Engagement der Klimajugend entflammt.
Bereits zum jetzigen Zeitpunkt dürfen 16-Jährige in Glarus über kantonale und kommunale Vorlagen abstimmen. Glarus ist damit der einzige Kanton in der Schweiz. Soll St.Gallen nachziehen?
stgallen24-Praktikantin und Schülerin Matilda Good (19) hat dazu eine klare Meinung:
«Ich finde, dass gerade die ganzen Klimastreiks und -bewegungen in den letzten Jahren gezeigt haben, dass die Jugendlichen eine klare politische Meinung haben und wollen, dass diese erhört wird. Die Energie, das Einstehen für politische Themen ist bei der jüngeren Generation immer mehr in den Vordergrund gerückt.
Immer wieder mussten wir uns anhören, dass die junge Generationen doch gar kein Interesse an der Politik habe und wir eh nur alle auf Social Media abhängten. Doch genau das ist unsere Kraft: Wir haben mehr Zugang zu Wissen als alle anderen Generationen zuvor, wir können uns innert wenigen Sekunden politisch informieren, und wir können uns innert kürzester Zeit mobilisieren. Bilder von Tausenden streikenden Jugendlichen gingen um die Welt! Spätestens da sollte doch klar sein, dass wir etwas zu sagen haben.
Ich verstehe die Gegner zwar, wenn sie sagen, dass es genügend Möglichkeiten gebe, wie sich junge Leute sonst politisch beteiligen können. Aber weil man dadurch keinen entscheidenden Einfluss auf Abstimmungsergebnisse hat, ist der Anreiz auch nicht gross.
Das Durchschnittsalter bei Abstimmungen liegt in der Schweiz bei über 55 (also schon graue Haare)! Mit einem Abstimmungsrecht ab 16 könnten wir dieses deutlich nach unten drücken. Schliesslich gehört die Zukunft den jungen Leuten, deshalb sollten wir auch Einfluss darauf nehmen können.»