Milchmann Erwin Rechsteiner ist heute 67 und wohnt an der Lukasstrasse 61 - in der Wohnung direkt über seinem Laden. Sein Vater eröffnete diesen im Jahr 1956. Josef Rechsteiner besorgte damals seinem Sohn Erwin eine Lehre beim Milchverband St.Gallen-Appenzell, wo er Molkerist lernte. 1989 übernahm dann der Sohnemann den Betrtieb.
Gemäss Rechsteiner sind kleine Quartierläden und der Beruf des Milchmannes zu einem Auslaufmodell geworden. Und als klar wurde, dass keiner seiner zwei Söhne den Laden übernehmen will, hat die Familie beschlossen, diesen aufzugeben, wie der 67-Jährige bei einem Besuch im Milchladen erzählt.
Familienbetrieb durch und durch
Seit der Geschäftsübernahme im Jahr 1989 stand Rechsteiners Frau Marlies ihrem Mann stets zur Seite. Weil lange Zeit das Geld für eine Vollzeitstelle fehlte, halfen alle aus der Familie mit - sogar die Kinder.
Erwin Rechsteiner kann sich noch gut an die Milchtouren mit seinem Vater erinnern: Josef Rechsteiner klappert seine Kunden ganz am Anfang mit einem Handkarren ab, dem er einen Hund vorspannt. Später hat er ein motorisiertes Dreirad. In der einen Hand den Karren, in der anderen einen Korb mit Butter, Käse und Pastmilch. So gingen Vater und Sohn von Tür zu Tür, wie er auch dem «St.Galler Tagblatt» erzählt.