In der 97. Minute steht die dritte Niederlage in Folge für den FC St.Gallen fest. Die 97. Minute ist es auch, als Anto Grgic zum entscheidenden Tor für den FC Sion trifft. Kurz: Cabral rettet Hoaraus Kopfball auf der Linie zu einem Eckball. Die St.Galler bringen in dieser Situation den Ball nicht weg und Grgic schiesst überlegt von der Strafraumgrenze durch viele Beine hindurch ins weite Eck und ins St.Galler Unglück.
Dabei hat das Spiel wieder so gut begonnen für die St.Galler. Bereits in der vierten Minute lanciert Leonidas Stergiou mit einem sehenswerten Heber Jérémy Guillemenot, der den Ball gekonnt entgegen der Laufrichtung des Goalies ins Sittener Tor schiesst. Doch wie schon vergangenes Wochenende gegen den FC Zürich, geben die St.Galler die frühe Führung aus der Hand. Serey Die flankt aus dem Halbfeld vor den Fünfmeterraum, wo Grgic mit dem Kopf FCSG-Goalie Zigi düpiert und nach 14 Minuten zum Ausgleich trifft.
Den Rest der ersten Halbzeit ist schnell erzählt. Viele Fouls und Unterbrechungen prägen das Spielgeschehen. Peter Zeidler nimmt in der 32. Minute sogar den ersten Wechsel vor, da Boubacar Traorè schon früh haarscharf an einer Gelb-Roten Karte vorbeigeschlittert ist. Euclides Cabral ersetzt ihn.
Dritter Penalty in Folge
Dieser Cabral sollte in diesem Spiel noch eine wichtige Rolle spielen, wenn auch eine unglückliche. Sions Wesley enteilt dem St.Galler Verteidiger und Cabral hält ihn mit den Händen zurück. Keine zwei Meinungen, dies ist ein Elfmeter. Grgic übernimmt die Verantwortung, schickt Zigi in die falsche Ecke und trifft an diesem Abend zum zweiten Mal. Am Ende sollten es für Grgic sogar deren drei sein.
Besonders bitter für den FC St.Gallen: Gegen Lugano, Zürich und nun Sion, müssen die St.Galler einen Gegentreffer nach einem Elfmeter hinnehmen. Nachdem der gegen die Luganesi noch umstritten war, sind die gegen Zürich und Sion klar. Etwas, was der FC St.Gallen unbedingt abstellen muss.
Verrückte Szenen zwischen der 70. und 75. Minute
Grgic trifft im Anschluss an eine Ecke zum wohl spielentscheidenden 3:1 für das Heimteam. Der Jubel der Sittener ist gross, doch Schiri-Jaccottet hält sich die rechte Hand ans Ohr. Seit einiger Zeit wissen die Fussballfans, dass dieses Zeichen eine Überprüfung des VAR bedeutet. Vor zwei Wochen gegen Lugano brachte dies die St.Galler noch auf die Palme, nun im Spiel gegen Sion sind sie froh, den Videoschiedsrichter zu haben. Sions Stürmer Uldrikis foult im Strafraum St.Gallens Görtler, was Jaccottet dazu veranlasst, das Tor nicht zu geben.
Direkt im Anschluss an diese Szene fährt St.Gallen einen Angriff. Cabral flankt in den Sechzehner des FC Sion in Richtung Youan, wo dann aber Sions Neuzugang Lacroix den Ball ins eigene Tor spediert. Anstatt 3:1 für Sion, steht es 2:2.
So können die St.Galler lange auf einen Punkt hoffen. Die Partie gestalteten die Mannschaften äusserst ausgeglichen. Dieses Unentschieden wäre dem sehr umkämpften Spiel gerecht geworden, doch Grgic hatte bekannterweise etwas dagegen. Dritte Niederlage in Folge aus Sicht des FC St.Gallen.
Will der FCSG nicht unnötig in den Abstiegsstrudel geraten, müssen schleunigst wieder einmal Punkte her!