Am Donnerstagmorgen, 14. Januar, gab es in der Stadt St.Gallen ausserordentlich viel Schnee – soviel wie seit 15 Jahren nicht mehr. Über 70 cm Neuschnee wurden gemessen. Klar, dass bei solchen Massen jede Schneeräumung an ihre Grenzen kommt - auch wenn sie an viel Schnee gewöhnt ist, wie es in St.Gallen der Fall ist. Die Gallusstadt ist bekanntlich ein «Schneeloch» mit langen Wintern und kurzen Sommern.
Dem Winterdienst gebührt ein Dankeschön
Jedenfalls: Wie es den fleissigen Helfern der Stadt – sie verfügt über maximal 200 Mann mit rund 100 Fahrzeugen, die zum Teil städtische Angestellte sind, aber auch Unternehmer, Bauern und Selbständige – innert kurzer Zeit gelungen ist, nämlich die Strassen zumindest wieder fahr- und begehbar zu machen, verdient grössten Respekt.
Kaum eine Schweizer Stadt verfügt über eine solch effiziente Organisation, um den weissen Massen Herr zu werden. Wir erinnern uns, etwas auf den Stockzähnen lächelnd, wie in Zürich nichts mehr ging an diesem Donnerstag Mitte Januar – «Downtown Switzerland», wie sich die hippe Stadt an der Limmat gerne nennt, musste vor den Schneemassen kapitulieren.
Nichts dergleichen in St.Gallen: Systematisch, unaufgeregt und effizient wurden Strassen ihren Prioritäten nach geräumt und wo immer möglich auch die Gehwege freigemacht. Dass dabei nicht gleich jede Quartierstrasse vor den grossen Hauptverkehrsachsen drankommt, wissen die St.Galler.
Der Schreibende wohnt an einer solchen Quartierstrasse im Riethüsli, nota bene auf genau 800 m ü. M., die nicht zu den priorisierten Strassen gehört. Und trotzdem war selbst diese in Bälde geräumt. Chapeau!
Jetzt, wo draussen Tauwetter herrscht und auch die grössten Schneemaden wieder zusammenschmelzen, vergisst man schnell, wem man es zu verdanken hat, dass der Verkehr, ja das öffentliche Leben in St.Gallen auch bei widrigsten Umständen nicht zusammenbricht. Es sind die Männer und Frauen, die zu nachtschlafender Zeit auf den Beinen sind, damit wir auch in Ausnahmesituationen sicher von A nach B kommen.
Dafür gehört ihnen allen ein grosses Dankeschön!
Text: Stephan Ziegler, Bilder: Stadt St.Gallen, Veronika Schmid, Daniel Kreienbühl, Christoph Ziegler