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Gesundheit
28.01.2021

Beratung für «Cancer Survivors»

Brustkrebs: Wie geht es den Krebsüberlebenden danach? (Symbolbild)
Brustkrebs: Wie geht es den Krebsüberlebenden danach? (Symbolbild) Bild: unsplash/zvg
Bis 2030 werden in der Schweiz eine halbe Million zur Gruppe der sogenannten «Cancer Survivors» gehören. Trotzdem fehlen hierzulande koordinierte Nachsorgeangebote. Die Krebsliga Ostschweiz füllt diese Lücke.

Die gute Nachricht zuerst: Trotz steigender Krebsfälle sterben dank Forschung, Früherkennung und besseren Therapien immer weniger Menschen an einer Krebserkrankung. Das hat aber auch zur Folge, dass die Zahl der sogenannten «Cancer Survivors» zunimmt. Bis ins Jahr 2030 werden in der Schweiz gemäss Hochrechnungen über eine halbe Million Menschen mit oder nach Krebs leben.  

Zu wenig koordinierte Nachsorgeangebote

Obwohl die Anzahl der Krebsbetroffenen steigt, gibt es innerhalb des Schweizer Gesundheitssystems kaum koordinierte Nachsorgeangebote für die Zeit nach der medizinischen Erstbehandlung.

Die Krebsliga Ostschweiz füllt diese Lücke mit spezifischen Angeboten in ihrem Einzugsgebiet St.Gallen, Appenzell AI/AR, Glarus. So bietet sie zum Beispiel kostenlose Beratungen zum Thema «Cancer Survivorship» an. Die Inhalte reichen von der Ausrichtung auf gesunde Verhaltensweisen (ausreichende Bewegung, ausgewogene Ernährung usw.) über die Reduzierung des Risikoverhaltens (Tabak-, Alkoholkonsum, usw.) bis hin zur Verbesserung der Therapiemotivation (Adhärenz). Wichtig ist auch, die Gesundheitskompetenz und das Selbstmanagement zu fördern, um Krebsbetroffene zu befähigen.  

Geheilt, aber nicht gesund

Das Hauptproblem der «Cancer Survivors» ist der Umgang mit Langzeitnebenwirkungen und Spätfolgen von Krankheit und Therapie. Denn viele Krebsbetroffene leiden noch Jahre nach der Erkrankung an psychischen oder physischen Folgen von Krebs.

Körperliche Beschwerden umfassen z.B. chronische krebsbedingte Müdigkeit oder Herz-Kreislauf-Probleme. Doch auch die psychischen Auswirkungen, z.B. die Angst vor einem Rückfall, sind nicht zu unterschätzen. Beides beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen und ihres Umfelds erheblich und hat auch sozioökonomische Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Jede fünfte Person, die zum Zeitpunkt der Diagnose erwerbstätig war, ist fünf Jahre später nicht mehr beschäftigt. Hinzu kommen erhebliche medizinische und paramedizinische Kosten, die umso höher sind, je mehr die Betroffenen langfristige Nebenwirkungen entwickeln. Deshalb ist es wichtig, die Nachsorge von Krebserkrankten nicht nur auf medizinische Folgeuntersuchungen zu beschränken, sondern ganzheitlich anzugehen. 

Massgeschneiderte Angebote in Wohnortnähe

  • Heute leben rund 370 000 Menschen in der Schweiz mit einer Krebsdiagnose
  • Bis 2030 werden es hierzulande 500 000 sein
  • Weltweit wird die Zahl bis 2040 auf über 30 Millionen ansteigen
     Verantwortlich dafür sind die wachsende und älter werdende Bevölkerung, aber auch ein ungesunder Lebensstil und gewisse Umweltfaktoren.

Krebsliga Ostschweiz
Die Krebsliga Ostschweiz setzt sich für Krebsfrüherkennung ein und ist für alle Krebsbetrof­fenen und ihre Angehörigen in allen Phasen der Krankheit beratend, begleitend und unterstützend da. Das umfassende Grundangebot in den Kantonen St.Gal­len, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden und Glarus wird überwiegend durch Spenden finanziert. 

mik/pd
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