Es sind im Dorf Speicher seit dem Sommer 2019/20 gesamthaft 27 Kindergartenkinder mehr zu verzeichnen, dies ohne die Kinder der Speicherschwendi, dort wird eine Basisstufe geführt.
Die Schulkommission hat verschiedene Optionen geprüft, sie beantragte dem Gemeinderat, zusammen mit dem Ressort Hochbau, in der gemeindeeigenen Liegenschaft Dorf 46 einen weiteren Kindergarten einzurichten. Das Gebäude wurde bereits als Schulhaus mit integrierten Wohnungen für Lehrpersonen um das Jahr 1850 erbaut. Zurzeit sind darin eine Kindergartenklasse und der Rückzugsraum für den Waldkindergarten einquartiert.
Mit dem neuen Kindergarten, der ebenfalls in dem Gebäude untergebracht wird, verbleiben noch zwei Wohnungen in diesem stattlichen Haus. Der Standort für einen weiteren Kindergarten am Dorfplatz liegt aus Sicht der Zuteilung der Kinder aus verschiedenen Dorfteilen ideal, auch der attraktive Spielplatz ist bereits vorhanden und kann genutzt werden.
An der vergangenen Sitzung stimmte der Gemeinderat diesem Vorhaben im Grundsatz zu. Das Ressort Bildung ist in Zusammenarbeit mit dem Hochbau aufgefordert, umgehend ein konkretes Umbauprojekt mit Zeit- und Kostenplan auszuarbeiten und dem Gemeinderat zur Genehmigung zu unterbreiten, damit die Räumlichkeiten auf das neue Schuljahr bereit sind.
Verein Tagesfamilien AR
Der Gemeinderat Speicher hat beschlossen, eine Leistungsvereinbarung mit dem Verein Tagesfamilien AR rückwirkend per 1. Januar 2021 abzuschliessen. Dieses Angebot soll das bestehende Kinderbetreuungs-Angebot der Kindertagesstätten ergänzen, an welche die Gemeinde ebenfalls einen jährlichen Gemeindebeitrag von je CHF 7'500.- ausrichtet.
Der Verein Tagesfamilien AR ist eine Non-Profit-Organisation im Bereich der familienergänzenden Kinderbetreuung in Tagesfamilien. Er setzt sich gemeinsam mit den Tageseltern für eine gute Tagesbetreuung ein und setzt auf Qualität zum Wohl des Kindes. Tagesfamilien sind eine gute Alternative, wenn Eltern z.B. sehr unregelmässige Arbeitszeiten haben oder ein Kind einen geschützten Rahmen braucht. Die Tagesmütter werden durch regelmässigen Erfahrungsaustausch und die zu besuchenden Kurse der „kibesuisse“ (Verband Kinderbetreuung Schweiz) begleitet und ausgebildet.
Eine Vermittlerin des Vereins Tagesfamilien AR hilft den Eltern eine passende Tagesfamilie zu finden und steht bei Bedarf beratend zur Verfügung. Der Verein sorgt dafür, dass die rechtlichen Bestimmungen und die Versicherungsleistungen gemäss Arbeitsrecht eingehalten werden.
Mit der Abschliessung der Vereinbarung entstehen der Gemeinde Speicher jährliche Kosten von aktuell annähernd CHF 5'000.—. Dies beinhaltet einen Sockelbeitrag von CHF 0.45 pro Einwohner und beträgt bei derzeit rund 4'400 Einwohner somit CHF 1'980.—. Dazu kommt der Gemeindebeitrag für die Anzahl betreuten Stunden von CHF 3.65/h. Es wird mit ca. 825 Stunden gerechnet, was einen Gemeindebeitrag nach betreuten Stunden von CHF 3'011.— ausmachen würde.
Konzept Frühe Kindheit
Von Geburt an spielerisch erlernte Kompetenzen und Fähigkeiten sind entscheidend für das gesamte Leben und beeinflussen die Aussicht auf schulischen und beruflichen Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe. Dies ist der Ausgangspunkt für das Konzept «Frühe Kindheit». Angebote in der frühen Kindheit sind zum einen im Gesundheits-, Sozial- oder Bildungswesen einzuordnen. Zum anderen ist die Gestaltung von Rahmenbedingungen eine Aufgabe, die Kanton, Gemeinden und private Institutionen gemeinsam tragen.
Der Kanton hat im August 2020 das Konzept "Frühe Kindheit in Appenzell Ausserrhoden" in Kraft gesetzt. Auf Kantonsebene wurde dafür ein kantonales Koordinationsnetzwerk der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) sowie ein Gemeindenetzwerk gebildet. Der Gemeinderat hat das Konzept zur Kenntnis genommen. Tobias Lutz, Gemeinderat, Ressort Soziales, wurde als Delegierten ermächtigt, die Gemeinde Speicher darin zu vertreten.
Für die Gemeinde Speicher soll bis ins Jahr 2022 eine kommunale Anlaufstelle eingerichtet werden, welche sämtliche Angebote in der Gemeinde koordiniert. Der Gemeinderat begrüsst es, dass innerhalb des Kantons die Grundlagen und Rahmenbedingungen geschaffen wurden und die Gemeinde Speicher in dieser Sache ebenfalls einen weiteren Schritt für die Förderung der Kleinsten aufgleisen kann.
Strassenprojekt Kohlhalden
Im Gemeindeblatt vom Oktober 2020 wurde die Bevölkerung informiert, dass die Kohlhalden-Strasse in einem schlechten Zustand ist und ihre Lebensdauer erreicht hat. Das Gesamtkonzept für die Sanierung stammt aus dem Jahr 2009 und dient als Basis für die Planung. Inzwischen haben sich einige Voraussetzungen geändert, weshalb das Projekt gewisse Anpassungen bedurfte und der Gemeinderat im Herbst 2020 darüber befand.
Die Fertigstellung der Etappen 4 und 5 ist für das Jahr 2022 vorgesehen. Das Strassenbauprojekt Kohlhalden Etappe 4 und 5 wurde zur Vernehmlassung beim kantonalen Baukoordinationsdienst eingereicht. Es liegen inzwischen alle Zustimmungen der kantonalen Stellen vor, weshalb der Gemeinderat das Projekt zur öffentlichen Auflage verabschieden konnte. Im Amtsblatt vom 15. Januar 2021 sowie in der Appenzeller Zeitung vom 19. Januar 2021 wurde diese Auflage des Strassenbauprojektes amtlich publiziert.
Strassenbauprojekt Reutenenstrasse
Das Strassenprojekt lag während 30 Tagen vom 23. November bis 22. Dezember 2020 öffentlich auf. Die Veröffentlichung erfolgte in den amtlichen Publikationsorganen (Amtsblatt AR und Appenzeller Zeitung) vom 20. November 2020. Die direkt anstossenden Grundeigentümer wurden am 16. November 2020 schriftlich orientiert. Während der Auflagefrist gingen drei Einsprachen und eine Sammeleinsprache gegen das Strassenbauprojekt ein. Der Gemeinderat hat von den Einsprachen Kenntnis genommen. Sämtliche Einsprachen werden geprüft und das Einspracheverfahren eingeleitet.
Zweites Fahrzeug für die Wasserversorgung notwendig
Seit dem 1. Januar 2020 ist das Team der Wasserversorgung zu zweit für die Gemeinde im Einsatz. Schon bald nach der Neuorganisation zeigte sich, dass zu einer effizienten und unabhängigen Arbeitsweise, ein zweites Fahrzeug für die Wasserversorgung unabdingbar ist. Zwischenzeitlich wurde mit einem ausgedienten Fahrzeug des Klärwartes eine günstige Zwischenlösung gefunden.
Leider konnte dieses Fahrzeug aufgrund seines Alters und Zustandes nicht mehr "fit" für die Motorfahrzeugprüfung (MFK) gemacht werden, weshalb sich eine Ersatzanschaffung aufdrängt. Der Gemeinderat bewilligte die Anschaffung eines Zweitfahrzeuges in Form einer Occasion und Bezug bei einer einheimischen Garage. Dafür wurde einen Nachtragskredit in der Höhe von CHF 15'000.— zulasten des Voranschlages 2021 gesprochen.