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Stadt St.Gallen
07.02.2021
08.02.2021 00:59 Uhr

Wie Gilberte de Courgenay St.Gallerin wurde

Bild: zVg
Kennen Sie Gilberte Schneider aus St.Gallen? Sie war eine der begehrtesten Frauen im 20. Jahrhundert.

Archivsplitter

Die Lesesaalschliessung während der Corona-Pandemie brachte das Team des Staatsarchiv im Kanton St.Gallen auf die Idee, Kleinbeiträge zu kantonalen Geschichten zu verfassen. stgallen24 stellt diese in regelmässigen Abständen vor. Für mehr historische Einblicke rund um St.Gallen klicken Sie hier.

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Die Wirtstochter Gilberte Montavon aus Courgenay hatte im Ersten Weltkrieg 300'000 Soldaten und alle Offiziere der Schweizer Armee gekannt – so behauptet es jedenfalls das ihr gewidmete Soldatenlied. Das Rennen um ihre Gunst machte dann aber der junge Kaufmann Ludwig Schneider. Dieser heiratete 1923 die Vielbesungene und machte sie damit – wenn auch inkognito – zur berühmtesten St.Galler Stadt- und Kantonsbürgerin! Im Jahr darauf wurde Gilberte Schneider Mutter einer Tochter; 1957 ist sie in ihrer Wahlheimat Zürich verstorben.

Als ein «Schweizer Erinnerungsort» – so der Historiker Georg Kreis – bleibt die «petite Gilberte de Courgenay» als ewig jugendliche Soldatenmutter aber unsterblich. Nicht zuletzt auch dank dem gleichnamigen Film von 1941, in dem die in Vevey geborene Schauspielerin Anne-Marie Blanc die Hauptrolle spielte. Auch wenn der berühmte Lied-Refrain heute nicht mehr den gleichen Wiedererkennungswert hat wie früher, so erinnert das Lied noch immer daran, dass es auch in schweren Zeiten unbeschwerte Lichtblicke geben kann.

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Archivsignatur: W 054/111.14.7 (Das Schwyzerfähnli. Ernste und heitere Kriegs-, Soldaten- und Volkslieder der Schweizer aus dem 16., 17., 18. und 19. Jahrhundert, 1917), P 4254 (Bürgerbuch der Stadt St.Gallen, 1930)

Über das Staatsarchiv 

Das Staatsarchiv des Kantons St.Gallen ist das Gedächtnis des Kantons. Als modernes Informationszentrum beraten sie Behörden und Dienststellen bei der Erstellung und Verwaltung ihrer Dossiers und stellen die dauernde Aufbewahrung sicher.

Auch Unterlagen privater Institutionen, Organisationen, Familien und Einzelpersonen, die für die Geschichte des Kantons und seiner Bevölkerung von Bedeutung sind, nehmen sie dauerhaft in das Archiv auf. Sämtliche erschlossenen Unterlagen können so den staatlichen Stellen, der Wissenschaft und Privatpersonen zugänglich gemacht werden.
Als Kompetenzstelle für Geschichte und Archivistik wertet das Staatsarchiv mit im Regierunsgebäude, am Klosterhof 1, Unterlagen selber aus in Publikationen, mittels Ausstellungen und an Fachtagungen zur Unterstützung und Anregung der entsprechenden Forschung.

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