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Stadt St.Gallen
26.12.2020
26.12.2020 09:54 Uhr

Die Geschichte des St.Galler Kantonswappens

Bild: sg.ch
Kennen Sie den Ursprung des St.Galler Kantonswappens? Und wussten Sie, dass ursprünglich acht Stäbe das Beil umfassten?

Archivsplitter

Die Lesesaalschliessung während der Corona-Pandemie brachte das Team des Staatsarchiv im Kanton St.Gallen auf die Idee, Kleinbeiträge zu kantonalen Geschichten zu verfassen. stgallen24 stellt diese in regelmässigen Abständen vor. Für mehr historische Einblicke rund um St.Gallen klicken Sie hier.

Die Titelseite des Amtsblatts von 1806 zeigt das Wappen des 1803 neu gegründeten Kantons St.Gallen. Vorher hatte der Kanton in seiner heutigen Form nicht existiert. Auf seinem Gebiet bestanden stattdessen verschiedene Staatsgebilde wie die Fürstabtei St.Gallen mit dem dazu gehörenden Toggenburg, die freie (Reichs-)Stadt St.Gallen, die Landvogteien Rheintal, Sax-Forstegg, Werdenberg, Sargans, Gaster und Uznach oder die Stadt Rapperswil.

Der unter französischem Einfluss gegründete Kanton verfügte noch über kein Wappen, und die Verwendung eines Hoheitszeichens seiner früheren Teilgebiete kam nicht in Frage. Im Auftrag von Landammann Karl Müller-Friedberg schlug der St.Galler Distriktstatthalter David Gonzenbach deshalb gebundene Stäbe («Fasces») als Symbol für die Einheit, Souveränität und Staatsgewalt vor. Die «Fasces» sollten gemäss dem Vorbild der römischen Republik ein (Richt-)Beil umfassen. Das Bündel war im Stil der Zeit nicht flächig, sondern perspektivisch dargestellt und zeigte acht Stäbe, wobei einer durch das Beil verdeckt wurde.

Die Stäbe symbolisierten die damalige Gliederung des Kantons in acht Distrikte bzw. Bezirke. Die Regierung hatte übrigens bereits im März 1803 Grün (als Farbe der Revolution) und Weiss (bzw. Silbern) als Standesfarben vorgeschlagen, weshalb auf dem neuen Wappen das silberne Stabbündel und das Beil durch grüne Bänder zusammengehalten wurden, dies alles auf grünem Grund.

Quelle: Staatsarchiv St.Gallen, ZA 001

Bild: zVg

Über das Staatsarchiv 

Das Staatsarchiv des Kantons St.Gallen ist das Gedächtnis des Kantons. Als modernes Informationszentrum beraten sie Behörden und Dienststellen bei der Erstellung und Verwaltung ihrer Dossiers und stellen die dauernde Aufbewahrung sicher.

Auch Unterlagen privater Institutionen, Organisationen, Familien und Einzelpersonen, die für die Geschichte des Kantons und seiner Bevölkerung von Bedeutung sind, nehmen sie dauerhaft in das Archiv auf. Sämtliche erschlossenen Unterlagen können so den staatlichen Stellen, der Wissenschaft und Privatpersonen zugänglich gemacht werden.
Als Kompetenzstelle für Geschichte und Archivistik wertet das Staatsarchiv mit im Regierunsgebäude, am Klosterhof 1, Unterlagen selber aus in Publikationen, mittels Ausstellungen und an Fachtagungen zur Unterstützung und Anregung der entsprechenden Forschung.

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