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Sport
19.12.2020
21.12.2020 08:46 Uhr

Der Super-Samstag in der Super League

Kann St. Gallens Trainer Peter Zeidler mit seiner jungen Mannschaft im St.-Jakob-Park erneut zuschlagen?
Kann St. Gallens Trainer Peter Zeidler mit seiner jungen Mannschaft im St.-Jakob-Park erneut zuschlagen? Bild: KEYSTONE/ANTHONY ANEX
Kurz vor der kurzen Winterpause bietet die Super League noch einen Super-Samstag: St.Gallen tritt gegen Basel an, die Young Boys gegen den FC Lugano. FCSG-Trainer Peter Zeidler lässt statt des Corona-positiven Leonidas Stergiou den jungen Franzose Yannis Letard spielen.

In der herkömmlichen Tabelle nach effektiv errungenen Punkten ist der FC Zürich einen Punkt vor Lugano Vierter. Aber die Tessiner werden im neuen Jahr das Heimspiel gegen YB und das Auswärtsspiel gegen Sion nachholen. In der Rangliste nach Verlustpunkten sind sie sogar Zweite: 1. YB 9 Verlustpunkte. 2. Lugano 13. 3. St. Gallen 14. 4. Basel 17. Diese Rangliste zeigt den FC Basel, der den Meistertitel nach vier Jahren zurückgewinnen will, in keiner günstigen Position.

Der Match der generösen Gastgeber

Will man den Erfahrungswerten glauben, wird Basel gegen St. Gallen nicht gewinnen können. Denn in den letzten elf Spielen zwischen Baslern und Ostschweizern waren die Gastgeber jedes Mal grosszügig. Immer überliessen sie dem jeweiligen Gast den Sieg oder zumindest einen Punkt. Auf diese Weise siegten Basel fünfmal in St. Gallen und St. Gallen viermal in Basel. Zwei Spiele endeten unentschieden. Für die Basler wiederum spricht nach der Niederlage gegen YB, dass sie seit Ende 2015 nur gerade zweimal zwei Meisterschaftsspiele nacheinander verloren, zuletzt in der Mitte der Saison 2019/20.

St. Gallens Trainer Peter Zeidler blickt über den Fussballplatz hinaus. Es sei ein Privileg, dass man in diesem schwierigen Herbst überhaupt Fussball spielen könne, sagte er gegenüber dem St. Galler Tagblatt. Der Deutsche weiss am besten, wovon der spricht. Gerade diese Woche wurde der Teenager Leonidas Stergiou, seit langem eine feste Grösse in St. Gallens Abwehr, positiv auf das Coronavirus getestet. In Basel wird ihn wie schon beim 0:0 gegen Lugano der ebenfalls junge Franzose Yannis Letard ersetzen.

YB - Lugano, das zweite Gipfeltreffen vom Samstag, ist auch das Duell von zwei der Besten ihres Fachs: YBs Luzerner Trainer Gerardo Seoane misst sich mit Luganos Berner Trainer Maurizio Jacobacci. Seoane weiss, dass Lugano seit geraumer Zeit eine Knacknuss ist. Die Tessiner haben nur gerade eines der letzten 18 Meisterschaftsspiele verloren.

Im Schlussspurt vor Weihnachten ist der Super-Samstag nicht der einzige brisante Tag in der obersten Liga. Spitzenduelle (Basel - YB, St. Gallen - Lugano) fanden schon am (Super-)Mittwoch dieser Woche statt, und mit dem Spiel St. Gallen - YB in der 14. Runde wird das Herbstpensum unter der nächsten Woche abgeschlossen.

Die Super-League-Spiele vom Samstag im Überblick:

Young Boys - Lugano (Duelle der Saison 2019/20: 2:0, 0:0, 1:2, 3:0). - Samstag, 18.15 Uhr. - SR Jaccottet. - Absenzen: Lustenberger, Sierro, Spielmann, Lauper und Petignat (alle verletzt); Guidotti (verletzt). - Fraglich: Nsame und Mambimbi; Covilo. - Statistik: Es ist das Duell der Mannschaften, die bislang erst je ein Spiel verloren haben. Im Unterschied zur letzten Saison weisen die Berner in den Auswärtsspielen bislang den (leicht) besseren Punktedurchschnitt vor als in den Heimspielen. Luganos Rückstand von vier Verlustpunkten auf Leader YB rührt von den vielen (5) Unentschieden her. Der letzte Sieg der Luganesi in Bern, ein 2:1, geht auf den April 2017 zurück. Seither holten die Berner aus sechs Duellen im Wankdorf 16 Punkte.

Basel - St. Gallen (erstes Duell dieser Saison: 3:1). - Samstag, 20.30 Uhr. - SR San. - Absenzen: Stocker, Xhaka und Jorge (alle verletzt); Abaz, Fabiano, Gonzalez, Lüchinger (alle verletzt) und Stergiou (Quarantäne). - Statistik: Die Duelle zwischen Baslern und St. Gallen sind ein Phänomen des Schweizer Fussballs geworden. Denn es sind die Begegnungen mit dem paradoxen Auswärtsvorteil respektive Heimnachteil. In den letzten elf Spielen in der Meisterschaft errang der jeweilige Gastgeber keinen Sieg. Basel gewann fünfmal in St. Gallen, St. Gallen viermal in Basel. Die zwei weiteren Partien gingen unentschieden aus. Wer nach dem Spiel am Samstag näher an Leader YB heranrücken oder den Rückstand zumindest beibehalten will, muss das eigenartige Gesetz brechen (FCB) oder weiter daran festhalten (FCSG).

Rangliste: 1. Young Boys 11/24 (16:7). 2. St. Gallen 11/19 (11:9). 3. Basel 12/19 (18:15). 4. Zürich 12/18 (19:15). 5. Lugano 10/17 (11:8). 6. Lausanne-Sport 12/15 (16:16). 7. Servette 12/15 (11:13). 8. Luzern 12/13 (18:19). 9. Sion 11/8 (11:18). 10. Vaduz 11/6 (9:20).

  • Ciriaco Sforza muss sich warm anziehen, wenn er sich mit dem FCB nicht weiter distanzieren lassen will Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
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  • Maurizio Jacobacci, der erfolgreiche Trainer der Überraschungsmannschaft aus Lugano Bild: KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
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  • Trainer Gerardo Seoane gefällt nicht immer alles, was seine jungen Young Boys auf dem Platz bieten Bild: KEYSTONE/EPA/VASSIL DONEV
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Keystone-SDA
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