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Stadt St.Gallen
15.11.2020

«Corona ist nicht die Schuld der Betriebe»

Nicolo Paganini war bis Ende März 2020 Direktor der Genossenschaft Olma Messen St. Gallen
Nicolo Paganini war bis Ende März 2020 Direktor der Genossenschaft Olma Messen St. Gallen Bild: LEADER - das Unternehmermagazin
Der ehemalige St.Galler Olmadirektor Nicolo Paganini übernahm just zu Beginn der Coronakrise das Präsidium des Schweizer Tourismus-Verbands. Er fordert mehr Solidarität gegenüber jenen, die den Preis für den Kampf gegen das Virus zahlen.

Nicolo Paganini (54) wurde Ende März zum Präsidenten des Schweizer Tourismus-Verbands (STV) und Nachfolger des abtretenden Dominique de Buman gewählt. Zuvor hatte er neun Jahre lang als Direktor der Genossenschaft Olma Messen St.Gallen geamtet. Der studierte Jurist wohnt in Abtwil, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder aus erster Ehe.

Seit März 2018 politisiert der gebürtige Thurgauer mit Wurzeln im Puschlav für die St.Galler CVP im Nationalrat. Die Härtefallregelung für Unternehmen der Event- und Reisebranche, die sich aktuell in der Vernehmlassung befindet, geht auf einen Einzelantrag von Paganini zurück.

In der «Hotel-Revue» erklärt Paganini seine Forderung nach mehr Mitteln für Härtefälle: «400 Millionen klingt nach viel, aber denken Sie an den Frühling, da ging es um Milliarden! Die Summe von 400 Millionen Franken widerspiegelt zudem die Situation vor rund einem Monat. Jetzt, mitten in der zweiten Welle, sollte man konsequenterweise mehr Mittel zur Verfügung stellen.»

Und er erklärt, warum Solidarität mit der Tourismusbranche angebracht ist: «Die Corona-Krise ist nicht die Schuld der Betriebe. Es ist Aufgabe unserer Gesellschaft, sie zu unterstützen. Sehen Sie – es gibt Bereiche der Wirtschaft, die laufen momentan sehr gut, zum Beispiel in der Finanzwelt oder in der Bauwirtschaft. Wenn wir das Virus in Schach halten wollen, müssen wir gewisse andere Branchen wie den Tourismus teilweise herunterfahren, wovon die restliche Gesellschaft und die Wirtschaft profitieren. Es ist daher ein Akt der Solidarität, wenn alle ihren Beitrag dazu leisten, dass diejenigen überleben, die jetzt den Preis für die Bekämpfung des Virus bezahlen.»

Das ganze Interview mit Nicolo Paganini lesen Sie hier.

stgallen24/stz./htr.ch
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