«Shana gehört zu den Athletinnen, die bereit sind zuzuhören, kritisch zu reflektieren und Veränderungen konsequent umzusetzen», sagt Roth. «Anstatt Symptome zu ignorieren oder einfach durchzubeissen, haben wir gemeinsam sehr bewusst hingeschaut und strukturiert gearbeitet.»
Bereits seit dem letzten Rennen vor einer Woche wurden gezielte Anpassungen vorgenommen. «Wir haben täglich mit einem individuell abgestimmten Mobilisations- und Stabilisationsprogramm gearbeitet», erklärt Roth. «Ziel war es, Spannung aus dem Rücken zu nehmen, die Hüftbeweglichkeit zu verbessern und gleichzeitig Stabilität aufzubauen. Diese Basis ist entscheidend, um den Körper unter Rennbelastung effizient zu organisieren.»
Ergänzend dazu startete Shana Huber an den Renntagen jeweils mit einer klar strukturierten Gluteus-Aktivierung mittels Mini-Band. «Gerade im Radquer ist eine aktive Gluteusmuskulatur und eine stabile Hüftachse zentral», so Roth. «Sie entscheiden über eine saubere Kraftübertragung, Kontrolle in technisch anspruchsvollen Passagen und darüber, ob eine Athletin über die gesamte Renndauer ökonomisch fahren kann.»
Parallel zur physischen Arbeit wurde auch das taktische Setup angepasst.
«Shana hat die Rennstrategie konsequent umgesetzt und während des Rennens externe Anweisungen aufgenommen», sagt Roth. «Entscheidend war dabei nicht das blinde Befolgen, sondern das aktive Mitdenken. Nach dem Rennen haben wir Situationen offen und lösungsorientiert reflektiert.»
Für Roth hat diese Herangehensweise über den Sport hinaus Bedeutung: «Entwicklung entsteht dort, wo Offenheit, Vertrauen und Bereitschaft zur Veränderung zusammenkommen», sagt er. «Das gilt im Spitzensport genauso wie im Berufsleben. Wer zuhört, umsetzt und Verantwortung für den eigenen Entwicklungsprozess übernimmt, schafft die Grundlage für nachhaltigen Erfolg.»