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29.12.2025

Shana Huber fährt im Weltcup aufs Podest

Shana Huber, Lise Revol und Isis Versluis
Shana Huber, Lise Revol und Isis Versluis Bild: FB
Mit einem starken zweiten Platz hat die 16-jährige Shana Huber aus Muri AG beim Radquer-Weltcup im belgischen Dendermonde ein internationales Ausrufezeichen gesetzt. Das Topresultat bei den U-19-Juniorinnen ist auch das Ergebnis einer gezielten, strukturierten Vorbereitung in den Wochen vor dem Rennen.

Beim Radquer-Weltcup in Dendermonde, nördlich von Aalst, standen am Wochenende hochkarätige Rennen auf dem Programm. Besonders aus Schweizer Sicht sorgte Shana Huber für Aufsehen. Die Juniorin aus Muri AG fuhr bei den U-19-Juniorinnen auf den hervorragenden zweiten Schlussrang.

Sie musste sich einzig der französischen Solosiegerin Lise Revol geschlagen geben und erreichte das Ziel mit einem Rückstand von 43 Sekunden. Rang drei ging an Isis Versluis. Insgesamt wurden 51 Juniorinnen klassiert.

Eine zentrale Rolle auf dem Weg zu diesem Podestplatz spielte die Vorbereitung unter der Leitung von Peter Roth, Mitinhaber und CEO der Medfit-Gruppe sowie Physiotherapeut von Swiss Cycling. In den Wochen vor dem Weltcup-Rennen arbeitete er eng mit Shana Huber zusammen, nachdem sie wiederholt mit Rückenbeschwerden und Atemproblemen zu kämpfen hatte.

Peter Roth Bild: zVg

«Shana gehört zu den Athletinnen, die bereit sind zuzuhören, kritisch zu reflektieren und Veränderungen konsequent umzusetzen», sagt Roth. «Anstatt Symptome zu ignorieren oder einfach durchzubeissen, haben wir gemeinsam sehr bewusst hingeschaut und strukturiert gearbeitet.»

Bereits seit dem letzten Rennen vor einer Woche wurden gezielte Anpassungen vorgenommen. «Wir haben täglich mit einem individuell abgestimmten Mobilisations- und Stabilisationsprogramm gearbeitet», erklärt Roth. «Ziel war es, Spannung aus dem Rücken zu nehmen, die Hüftbeweglichkeit zu verbessern und gleichzeitig Stabilität aufzubauen. Diese Basis ist entscheidend, um den Körper unter Rennbelastung effizient zu organisieren.»

Ergänzend dazu startete Shana Huber an den Renntagen jeweils mit einer klar strukturierten Gluteus-Aktivierung mittels Mini-Band. «Gerade im Radquer ist eine aktive Gluteusmuskulatur und eine stabile Hüftachse zentral», so Roth. «Sie entscheiden über eine saubere Kraftübertragung, Kontrolle in technisch anspruchsvollen Passagen und darüber, ob eine Athletin über die gesamte Renndauer ökonomisch fahren kann.»

Parallel zur physischen Arbeit wurde auch das taktische Setup angepasst.

«Shana hat die Rennstrategie konsequent umgesetzt und während des Rennens externe Anweisungen aufgenommen», sagt Roth. «Entscheidend war dabei nicht das blinde Befolgen, sondern das aktive Mitdenken. Nach dem Rennen haben wir Situationen offen und lösungsorientiert reflektiert.»

Für Roth hat diese Herangehensweise über den Sport hinaus Bedeutung: «Entwicklung entsteht dort, wo Offenheit, Vertrauen und Bereitschaft zur Veränderung zusammenkommen», sagt er. «Das gilt im Spitzensport genauso wie im Berufsleben. Wer zuhört, umsetzt und Verantwortung für den eigenen Entwicklungsprozess übernimmt, schafft die Grundlage für nachhaltigen Erfolg.»

Bei den Elite-Männern gewann in Abwesenheit von Weltmeister Mathieu Van der Poel der Belgier Thibau Nys vor Tibor Grosso aus den Niederlanden und Laurens Sweeck aus Belgien. Bester Schweizer war Kevin Kuhn auf Rang 15 mit 53 Sekunden Rückstand. Lars Sommer klassierte sich auf Rang 34, Nicolas Bard auf Rang 40 von 52 klassierten Fahrern.

Bei den Frauen setzte sich erneut die Niederländerin Lucinda Brand durch. Sie gewann mit elf Sekunden Vorsprung vor Puck Pieterse aus den Niederlanden und der Französin Amandine Fouquenet. Beste Schweizerin war Jolanda Neff auf Rang 15. Rebekka Estermann belegte Rang 33, Jana Glaus Rang 69 und Léa Stern Rang 73. Insgesamt wurden 88 Fahrerinnen im Klassement geführt.

In der Kategorie U-23 der Männer feierte David Haberdings seinen vierten Weltcup-Sieg der Saison 2025. Rang zwei ging an Arthur Van den Boer, Rang drei an Yordi Corsus, beide aus Belgien. Der Schweizer Morgan Guérin klassierte sich auf Platz 47 von 55 Fahrern.

Bei den Junioren feierten die Italiener einen Doppelsieg durch Patrik Pezzo Rosola und Filippo Grigolini. Rang drei ging an Giel Lejeune aus Belgien. Die Schweizer Fahrer klassierten sich weiter hinten: Andi Steinmann erreichte Rang 38, Malvin Lanter Rang 61. Lionel Holland belegte als 73. Rang das Schlusslicht des Feldes.

Ein grossartiges Resultat gab es für die Schweiz bei den U-19 Juniorinnen. Shana Huber erreichte den 2. Schlussrang 43 Sekunden nach der Solosiegerin Lise Revol aus Frankreich. Rang 3 holte sich die Holländerin Isis Versluis im Feld der 51 klassierten Juniorinnen.

Physiotherapeut Peter Roth ist Mitinhaber und CEO der Medfit-Gruppe mit Standorten in Arbon, Cham, Chur, Davos, Heerbrugg, Ilanz, Roggwil, Romanshorn und St.Gallen. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der physiotherapeutischen Betreuung von Leistungs- und Spitzensportlern sowie von Patienten im klinischen Alltag. Seine Ausbildung absolvierte er als Physiotherapeut mit Bachelorabschluss, ergänzt durch zahlreiche Weiterbildungen, unter anderem in Sportphysiotherapie, Manueller Therapie, Dry Needling, Faszientherapien, Kinesiotaping sowie funktionellen Bewegungskonzepten.

Peter Roth ist als Physiotherapeut für Swiss Cycling tätig und begleitet Athletinnen und Athleten auf nationalem und internationalem Niveau. Neben seiner praktischen Arbeit ist er auch als Dozent aktiv. Die medfit Gruppe mit Hauptsitz in Roggwil TG entwickelte er von einem einzelnen Standort zu einem breit aufgestellten Unternehmen im Bereich Therapie, Training und Prävention.

stgallen24/stz.
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