Intimität wird neu gedacht. Laut Elisabeth Neumann (MA), Head of User Research bei der Lovehoney Group, zu der auch der Schweizer Online-Shop Amorana gehört, verändert sich der Umgang mit Sexualität generationenübergreifend.
Neumann beobachtet für 2026 drei prägende Entwicklungen, die sowohl gesellschaftliche Werte als auch technologische Innovationen widerspiegeln:
1. Bewusste Lust statt Erwartungsdruck
Insbesondere die Generation Z definiert Sexualität neu. Sex wird zunehmend als bewusste Entscheidung verstanden und verliert den Charakter einer sozialen Pflicht. Studien zeigen, dass nur noch 13 Prozent der Gen Z mindestens einmal pro Woche Sex haben, verglichen mit 37 Prozent der Millennials.
Dieser Rückgang steht laut Neumann nicht für Desinteresse, sondern für selektiveres Verhalten. Emotionale Bereitschaft, persönliche Werte und klare Kommunikation gewinnen an Bedeutung, während klassische One-Night-Stands an Relevanz verlieren. Aspekte wie Konsens, Selbstbestimmung und Achtsamkeit rücken in den Vordergrund.
«Die Generation Z ist die bislang selbstbestimmteste Generation in Fragen der Sexualität. Sie fordert das Recht ein, Intimität nach eigenen Regeln zu gestalten und definiert neu, was ein gesundes Sexualleben bedeutet», sagt Neumann.
2. Künstliche Intelligenz als neue Instanz
Parallel dazu hält Künstliche Intelligenz Einzug in den Bereich Dating, Beziehung und Sexualität. Immer mehr Menschen nutzen KI-Anwendungen als anonyme Anlaufstelle für Fragen zu Lust, Kommunikation oder Leistungsdruck.