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29.12.2025
29.12.2025 10:46 Uhr

Das sind die Sex-Trends 2026

Elisabeth Neumann
Elisabeth Neumann Bild: zVg
Sexualität, Partnerschaft und Intimität verändern sich weltweit spürbar. Sexologin Elisabeth Neumann analysiert die zentralen Sex-Trends für 2026: eine bewusstere Haltung zu Lust, neue Rollen von Künstlicher Intelligenz im Dating und in der Sexualberatung sowie eine zunehmende Verbindung von Sexualität und Gesundheit.

Intimität wird neu gedacht. Laut Elisabeth Neumann (MA), Head of User Research bei der Lovehoney Group, zu der auch der Schweizer Online-Shop Amorana gehört, verändert sich der Umgang mit Sexualität generationenübergreifend.

Neumann beobachtet für 2026 drei prägende Entwicklungen, die sowohl gesellschaftliche Werte als auch technologische Innovationen widerspiegeln:

1. Bewusste Lust statt Erwartungsdruck

Insbesondere die Generation Z definiert Sexualität neu. Sex wird zunehmend als bewusste Entscheidung verstanden und verliert den Charakter einer sozialen Pflicht. Studien zeigen, dass nur noch 13 Prozent der Gen Z mindestens einmal pro Woche Sex haben, verglichen mit 37 Prozent der Millennials.

Dieser Rückgang steht laut Neumann nicht für Desinteresse, sondern für selektiveres Verhalten. Emotionale Bereitschaft, persönliche Werte und klare Kommunikation gewinnen an Bedeutung, während klassische One-Night-Stands an Relevanz verlieren. Aspekte wie Konsens, Selbstbestimmung und Achtsamkeit rücken in den Vordergrund.

«Die Generation Z ist die bislang selbstbestimmteste Generation in Fragen der Sexualität. Sie fordert das Recht ein, Intimität nach eigenen Regeln zu gestalten und definiert neu, was ein gesundes Sexualleben bedeutet», sagt Neumann.

2. Künstliche Intelligenz als neue Instanz

Parallel dazu hält Künstliche Intelligenz Einzug in den Bereich Dating, Beziehung und Sexualität. Immer mehr Menschen nutzen KI-Anwendungen als anonyme Anlaufstelle für Fragen zu Lust, Kommunikation oder Leistungsdruck.

Auch der Schweizer Markt ist Teil dieser Entwicklung Bild: zVg

Hintergrund ist, dass rund 55 Prozent nur selten offen mit ihrem Partner über sexuelle Themen sprechen. Die Ausgaben für KI-Begleiter-Apps stiegen allein in der ersten Hälfte 2025 weltweit um über 200 Prozent.

Diese Entwicklung birgt jedoch auch Risiken. Phänomene wie sogenanntes «Chatfishing», bei dem Nutzer unbewusst mit einer KI statt mit einer realen Person kommunizieren, werfen Fragen zur Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen auf.

3. Sexuelle Wellness gewinnt an Bedeutung

Während sich jüngere Generationen neu orientieren, entdeckt die Generation X ihre Sexualität neu. Themen wie Menopause, Perimenopause und sexuelles Wohlbefinden werden enttabuisiert.

Studien zeigen, dass regelmässige, bewusste Selbstbefriedigung zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden beitragen kann. Sexualität wird damit zunehmend als Bestandteil ganzheitlicher Gesundheitsvorsorge verstanden.

Gleichzeitig wird Lust verspielter und ästhetischer. Die Nachfrage nach Fantasy Sex Toys sowie sogenannten «Cute Toys» nimmt stark zu und unterstreicht die wachsende Akzeptanz sexueller Wellnessprodukte im Mainstream.

Miriam Otero, Senior Brand Managerin bei Amorana, sagt dazu: «Sexualität wird immer stärker als Teil der psychischen und physischen Gesundheit wahrgenommen. Es ist ein positives Zeichen, dass Menschen ihre Lust selbstbewusst und fürsorglich leben.»

pd/stz.
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