Mit dem Misstritt von Aleksandar Lacok beim Aufwärmen hatte das Gastspiel in der Mobiliar Arena bereits schlecht begonnen, bevor die Partie überhaupt freigegeben wurde. Der kurzfristige Ausfall des Keepers war für die Mannschaft mental nur schwer zu verkraften.
Entsprechend verlief auch der Start in die Partie aus Sicht der St.Galler unglücklich. Der BSV Bern setzte sich früh ab und führte nach zwölf Minuten bereits mit 13:6. Der TSV St.Otmar fand zunächst kaum Zugriff auf das Spiel.
Nach rund einer Viertelstunde stabilisierte sich die Partie, und die St.Galler arbeiteten sich besser ins Spiel. Gleichzeitig offenbarte sich jedoch eine weitere Schwäche: Gleich fünfmal scheiterte St.Otmar von der Siebenmeterlinie an BSV-Keeper Yannik Fischer.
Verpasste Aufholjagd nach der Pause
Trotz der vergebenen Penalties gelang es dem TSV St.Otmar, den Rückstand schrittweise zu verkürzen und noch einmal Hoffnung aufkommen zu lassen. Umso bitterer präsentierte sich der Zwischenstand von 20:24 nach 34 Minuten. Die Gäste lagen zu diesem Zeitpunkt exakt mit der Anzahl der zuvor vergebenen vier Penalties zurück.
Über die gesamten 60 Minuten gesehen blieb St.Otmar jedoch deutlich von einem Punktgewinn entfernt. Die Berner agierten agiler, genauer und konsequenter. Dies spiegelte sich auch in der Statistik wider: Mit 2:8 Turnovers sprach diese klar zugunsten des Heimteams.
Der TSV St.Otmar kam entsprechend selten zu einfachen Toren und tat sich gegen die offensive Deckung der Berner immer wieder schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Auch das sonst starke Spiel über die Kreisläufer entfaltete nicht durchgehend die erhoffte Wirkung.
Vorentscheidung durch Berner Serie
Als bei St.Otmar nach dem Seitenwechsel noch einmal kurz Hoffnung aufkam, setzte sich der BSV Bern entscheidend ab. Mit einer Serie von acht Toren in Folge zog das Heimteam von 24:20 auf 32:20 davon (46.). In dieser Phase blieb St.Otmar während 14 Minuten ohne eigenen Treffer. In der Schlussphase gelang es den St.Gallern immerhin noch, den zwischenzeitlich auf zwölf Tore angewachsenen Rückstand etwas zu verkürzen.
Ein positives Gefühl stellte sich nach Spielschluss dennoch nicht ein – auch aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Aleksandar Lacok. Viel Zeit zur Erholung bleibt nicht: Bereits am Sonntag empfängt der TSV St.Otmar GC Amicitia Zürich zu einer wegweisenden Begegnung in der Kreuzbleiche.
Telegramm
BSV Bern – TSV St.Otmar 37:28 (22:17)
Mobiliar Arena, Gümligen – 826 Zuschauer/innen – Schiedsrichter: Spengler/Woschitz.
Strafen: 4×2 Minuten gegen Bern; 5×2 Minuten gegen St.Otmar.
Bern: Seravalli (3 Paraden), Fischer (10 Paraden, 1 Tor); Eggimann (7), Jauer (1/1), Kusio (7), Weingartner, Wanner (9/5), Strahm, Nyström (2), Rohr (1), Arn (2), Kalt (3), Allemann, Schnyder (1), Gantner (2), Corluka (1).
St.Otmar: Jochum (6 Paraden); Bolt (2), Tobler, Dörwaldt, Brülisauer (2), Niederer (2), Heinl, Stroustrup (4/1), Löfström (2), Höning (2), Alves (4), Schneider (1), Möller (1), Braun (6/2), Wetzel (2).
Bemerkungen: St.Otmar ohne Björkman Myhr, Jessen (beide verletzt), Locher (rekonvaleszent) und Lacok (beim Aufwärmen ausgefallen). Fischer hält Penalties von Löfström (9./9:4), Braun (15./13:7 und 41./27:20), Bolt (30./22:17) und Alves (34./24:20). Jochum hält Penalty von Wanner (53./35:23).