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Wittenbach
18.11.2025
18.11.2025 17:09 Uhr

Jugendliche möchten mehr Einfluss

Über alle Themen hinweg zeigte sich ein gemeinsames Anliegen: Kinder und Jugendliche wollen gehört, ernst genommen und beteiligt werden
Über alle Themen hinweg zeigte sich ein gemeinsames Anliegen: Kinder und Jugendliche wollen gehört, ernst genommen und beteiligt werden Bild: Am Puls
Am OZ Grünau haben sich am 12. November alle ersten Klassen im Rahmen des kantonalen Projekts ESKJ mit ihren Rechten und ihrer Lebenswelt auseinandergesetzt. Die Jugendlichen diskutierten offen über Schule, Freizeit, Familie und ihren Alltag und machten deutlich, wie wichtig ihnen Respekt, Mitbestimmung und ein gutes Miteinander sind.

Der Kanton will wissen: Welche Anliegen haben Kinder und Jugendliche heute? Kennen sie ihre Rechte – und wie stark werden diese tatsächlich berücksichtigt? Besonders interessiert die Verantwortlichen, wie Kinder und Jugendliche ihre Lebenswelt in den Bereichen Freizeit, Familie und Schule beziehungsweise Ausbildung erleben.

Antworten darauf fehlen bisher auf kantonaler Ebene, obwohl Kinder und Jugendliche gemäss UNO-Kinderrechtskonvention ein Recht auf Information, Anhörung und Mitwirkung haben.

Bei einer gemeinsamen Einführung in der Aula erhielten die Jugendlichen einen Überblick über den Morgen – mit besonderem Fokus auf das Recht auf Beteiligung. Anschliessend arbeiteten sie in drei von Lehrpersonen moderierten Workshops. Dabei tauschten sie sich über ihre Erfahrungen, Wünsche und Ideen zu den vom Kanton vorgegebenen Themen aus.

In einer abschliessenden Runde in der Aula wurden die wichtigsten Ergebnisse zusammengetragen. Die Workshops zeigten deutlich, dass Respekt, Mitbestimmung und ein gutes Miteinander für die Jugendlichen zentrale Werte sind. In allen Lebensbereichen formulierten sie klare Vorstellungen, wie Schule, Freizeit und Familienleben verbessert werden könnten.

Viele Vorschläge betrafen die Gestaltung des Lernalltags.

Mehr Bewegung und Sport, längere Pausen und Aktivitäten ausserhalb des Schulzimmers wurden mehrfach genannt. Zudem wünschen sich die Jugendlichen, bei Regeln und Entscheidungen stärker mitreden zu dürfen – etwa bei der Kleiderordnung wie Trainerhosen im Unterricht, beim Stundenplan oder bei baulichen Veränderungen in der Schule.

Auch mehr Pflanzen und selbst gestaltete Dekorationen im Schulhaus wurden angesprochen. Für bessere Lernbedingungen nannten die Jugendlichen weniger Tests pro Woche, einen späteren Schulbeginn und mehr Gruppenräume. Ein Snackautomat oder mehr Pausensnacks würden den Schulalltag zusätzlich aufwerten. Ein wichtiges Anliegen war zudem ein respektvoller Umgang im Schulalltag; Drohungen oder Auslachen sollen keinen Platz haben.

In ihrer Freizeit wünschen sich die Jugendlichen mehr und vielfältigere Treffpunkte.

Bestehende Angebote wie die Badi, der Jugendtreff oder das Jugendopenair sollen erhalten bleiben. Ausserdem wurde der Wunsch nach längeren Öffnungszeiten für den Jugendtreff sowie nach mehr Trainern in den Vereinen geäussert.

Zu den konkreten Ideen gehören ein Skatepark, ein Streetsoccer-Feld, eine Kartbahn, ein Velopark, neue Sportplätze, offene Musikproberäume und öfter offene Turnhallen. Auch ein Zoo wurde vorgeschlagen. Mehr Sitzbänke, Trinkbrunnen und bessere Beleuchtung in Quartieren von Muolen sollen die Freizeit sicherer und angenehmer machen.

Im familiären Bereich steht der Wunsch nach mehr gemeinsamer Zeit im Vordergrund, etwa durch Spielabende, Gespräche oder gemeinsame Aktivitäten.

Die Jugendlichen wünschen sich mehr Privatsphäre, Mitbestimmung im Alltag wie bei Ferien, Haustieren oder beim Essen und dass ihre Meinung ernst genommen wird. Am Wohnort wünschen sie sich sichere Strassen, eine saubere Umgebung und erschwingliche Einkaufsmöglichkeiten. Sie möchten bei Projekten wie neuen Spiel- oder Sportplätzen mitreden können und schlagen die Gründung eines Jugendparlaments auf Gemeindeebene vor.

Über alle Themen hinweg zeigte sich ein gemeinsames Anliegen: Kinder und Jugendliche wollen gehört, ernst genommen und beteiligt werden. Ihre Ideen werden an den Kanton weitergegeben und sollen einen Beitrag zu einer kinder- und jugendgerechten Zukunft leisten.

Mariangela Eggmann(Am Puls
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