Ende Oktober 2025 waren im Kanton St.Gallen 11'125 Personen bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) gemeldet. Das sind 1407 mehr als im Oktober 2024 und 299 mehr als im September 2025. Insgesamt entspricht dies einem Anstieg von 14,5 Prozent im Jahresvergleich und 2,8 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Die Entwicklung folgt damit dem landesweiten Trend, der ebenfalls eine Zunahme von rund 14,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigt. Besonders betroffen sind Stellensuchende aus dem Dienstleistungssektor, wo ein Anstieg von 17,8 Prozent auf 6761 Personen verzeichnet wurde. In der Industrie und im verarbeitenden Gewerbe fiel der Zuwachs mit 9,9 Prozent auf 4133 Personen geringer aus.

Unterschiede zwischen Altersgruppen und Wahlkreisen

In allen Altersgruppen nahm die Zahl der Stellensuchenden zu. Bei den 15- bis 24-Jährigen beträgt der Anstieg gegenüber Oktober 2024 16,8 Prozent (von 1092 auf 1276 Personen). Bei den 25- bis 49-Jährigen sind es 15,4 Prozent (von 5669 auf 6335), während bei den über 50-Jährigen eine Zunahme von 11,9 Prozent (von 2957 auf 3308) verzeichnet wurde.

Auch in allen Wahlkreisen ist ein Wachstum sichtbar: Am geringsten fällt es im Wahlkreis Wil mit 8,6 Prozent aus, am stärksten im Rheintal mit 22,4 Prozent. Über dem kantonalen Durchschnitt liegen auch Werdenberg (+21,2 Prozent) und das Sarganserland (+20,6 Prozent). Unterdurchschnittlich ist die Zunahme im Wahlkreis St.Gallen (+10,1 Prozent).

Rückgang bei den offenen Stellen

Bei den RAV des Kantons St.Gallen waren Ende Oktober 2025 insgesamt 2993 offene Stellen gemeldet. Das sind 352 mehr als im Vorjahr, aber 256 weniger als im September 2025. Rund 47 Prozent der offenen Stellen betreffen meldepflichtige Berufe. Besonders gefragt sind Hilfsarbeitskräfte, Personen in Dienstleistungsberufen, Verkäuferinnen und Verkäufer sowie Fachkräfte aus dem Handwerk und verwandten Branchen.

Kurzarbeit leicht angestiegen

Für den November 2025 haben 74 Betriebe Kurzarbeit für 2042 Mitarbeitende vorangemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von acht Betrieben und rund 200 Mitarbeitenden gegenüber dem Vormonat. Betroffen sind insbesondere Unternehmen aus der Industrie und dem verarbeitenden Gewerbe in allen Regionen des Kantons.

Als Hauptgründe werden allgemeine konjunkturelle Schwierigkeiten genannt, während etwa ein Fünftel der Meldungen auf US-Zölle verweist. Sollten alle noch hängigen Gesuche bewilligt werden, würde die Zahl der betroffenen Mitarbeitenden um rund 400 steigen.

Stellenmeldepflicht 2026 ausgeweitet

Für das Jahr 2026 gilt eine erweiterte Stellenmeldepflicht (STMP). Seit 2018 müssen Berufsarten mit einer landesweiten Arbeitslosenquote über fünf Prozent gemeldet werden. Die neue Liste umfasst mehr Berufsarten als bisher. Neu meldepflichtig sind unter anderem technische Verkaufsfachkräfte, Köchinnen und Köche, Maler und Schweisser, Reinigungspersonal sowie Hilfskräfte in Büros, Hotels und anderen Einrichtungen.

Damit steigt der Anteil der Erwerbstätigen in meldepflichtigen Berufen von 6,5 Prozent im Jahr 2025 auf 10,8 Prozent im Jahr 2026. Die definitive Zustimmung des Bundesrats wird Ende November erwartet. Arbeitgebende können mit dem Checkup-Tool auf der Plattform arbeit.swiss prüfen, ob eine Stelle der Meldepflicht unterliegt.

Weiterführende Informationen

Detaillierte Tabellen, Grafiken und Kennzahlen zur Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und den offenen Stellen sind auf dem kantonalen Statistikportal unter www.statistik.sg.ch abrufbar.