Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
29.10.2025
02.11.2025 13:38 Uhr

Petition fürs Kinderfest: Stadtrat bleibt fern

Das Petitionskomitee zeigt sich enttäuscht über die fehlende Gesprächsbereitschaft, bleibt aber entschlossen, das Kinderfest notfalls über eine Initiative zu sichern
Das Petitionskomitee zeigt sich enttäuscht über die fehlende Gesprächsbereitschaft, bleibt aber entschlossen, das Kinderfest notfalls über eine Initiative zu sichern Bild: zVg
634 Personen haben die Petition für den Erhalt des St.Galler Kinderfests im Dreijahresrhythmus unterschrieben. Das klare Signal der Bevölkerung wurde dem Stadtrat übergeben – allerdings ohne dessen persönliche Entgegennahme.

In nur einem Monat haben 634 Unterstützer aus der Stadt und Region St.Gallen sowie zahlreiche Heimweh-St.Galler mit starker emotionaler Bindung zum Kinderfest die Petition unterzeichnet. 

Sie fordern, dass das beliebte Fest weiterhin alle drei Jahre stattfindet und nicht – wie vom Stadtrat angedacht – auf einen Vierjahresrhythmus verlängert wird.

Das Petitionskomitee betont: Das Kinderfest dürfe nicht schleichend abgeschafft werden. Es brauche Pragmatismus statt Bürokratismus – Bratwurst, Bürli und Herz statt Gourmetstände und App-Zahlung. Zudem solle die Stadt ernsthaft externe organisatorische Alternativen prüfen, anstatt Gründe gegen das Fest zu suchen.

Parlament und Bevölkerung stehen hinter dem Kinderfest

Auch im Stadtparlament war die Stimmung eindeutig: Eine Mehrheit der Ratsmitglieder sprach sich klar für den Erhalt des traditionellen Turnus aus. Der zuständige Stadtrat hingegen erhielt kaum Unterstützung – nicht einmal aus den Reihen seiner eigenen Fraktion.

Seine Rede im Parlament, die lediglich bekannte Argumente aus der städtischen Medienmitteilung wiederholte, ohne auf die Voten einzugehen, sorgte für Kopfschütteln.

Das Petitionskomitee zeigt sich irritiert darüber, dass der Stadtrat die klaren Signale aus Bevölkerung, Gewerbe und Politik weiterhin ignoriere. Besonders unverständlich sei dies, da der Stadtrat selbst erklärt habe, dass die Planungen für das Kinderfest 2027 im Herbst 2025 beginnen müssten – und dieser Zeitpunkt nun gekommen sei.

Forderung nach Führungsstärke

Die Unterzeichnenden fordern den Stadtrat deshalb auf, jetzt Verantwortung zu übernehmen und mit der Planung des nächsten Kinderfests zu beginnen. «Der Auftrag ist klar, der Zeitpunkt ebenso – indessen braucht es Führungsstärke», heisst es aus dem Petitionskomitee.

Das Kinderfest sei weit mehr als ein Anlass: Es stehe für Identität, Geschichte und Hoffnung. Nach den zahlreichen Negativschlagzeilen der letzten Zeit – vom Helvetia-Wegzug über die Finanzmisere bis zu abgebrochenen Bauprojekten – brauche St.Gallen wieder ein Zeichen des Aufbruchs.

Initiative nicht ausgeschlossen

Das Komitee hofft weiterhin auf Einsicht seitens des Stadtrats. Sollte dieser jedoch an seiner ablehnenden Haltung festhalten, werde man prüfen, das Anliegen über den Initiativweg in die Gemeindeordnung zu bringen.

«Das wäre eigentlich nicht nötig, wenn der Stadtrat auf die Bevölkerung – und vielleicht auch auf sein eigenes Herz – hören würde», so die Initianten.

Die breite Unterstützung zeige, dass der Rückhalt für ein solches Begehren vorhanden sei – und eine Niederlage des Stadtrats an der Urne wahrscheinlich wäre.

Das Petitionskomitee schliesst mit einem Appell: «Es ist höchste Zeit, dass der Stadtrat ein Herz für das Kinderfest zeigt und mit der Planung beginnt – damit es heisst: Kinderfest 2027 findet statt!»

pd./ako
Demnächst