Im Vergleich zum Vorjahr erwartet der Gemeinderat eine leichte Steigerung des Fiskalertrags um 0,4 Prozent beziehungsweise 140’000 Franken auf insgesamt 38 Millionen Franken. Während die Steuern natürlicher Personen um 2,1 Millionen Franken auf 30,3 Millionen Franken steigen sollen, wird bei den juristischen Personen ein deutlicher Rückgang um rund 1,4 Millionen Franken auf knapp 2,6 Millionen Franken prognostiziert. Die Sondersteuern liegen mit 5,1 Millionen Franken rund eine halbe Million unter dem Vorjahreswert.
Personalaufwand steigt nur minimal
Der Personalaufwand erhöht sich um 0,8 Prozent auf 27,7 Millionen Franken. Darin enthalten ist eine Summe von 1 Prozent für individuelle Lohnanpassungen. Anpassungen ergeben sich insbesondere in den Bereichen Schulleitungen (aufgrund des neuen Volksschulgesetzes), Tagesstrukturen (höhere Schülerzahlen), Schulsozialarbeit (Beitritt der Gemeinden Stein und Hundwil, kompensiert durch deren Beiträge), Hauswartungen sowie im Personaldienst.
Sachaufwand sinkt – hoher Unterhalt bei Liegenschaften
Der Sach- und übrige Betriebsaufwand wird mit 14,1 Millionen Franken um 0,7 Millionen tiefer veranschlagt als im Vorjahr. Der bauliche Unterhalt von Gebäuden, Strassen und Sportanlagen macht mit 4,4 Millionen Franken die grösste Position aus. Die Kosten für die Planung des Bahntunnels sind in der Investitionsrechnung berücksichtigt.
Höhere Ergänzungsleistungen erhöhen Transferaufwand
Die Beiträge an den Kanton für die Ergänzungsleistungen zur AHV/IV steigen um über 22 Prozent auf rund 1,5 Millionen Franken. Für den kantonalen Finanz- und Lastenausgleich ist ein Beitrag von 5,1 Millionen Franken vorgesehen (Vorjahr 4,9 Millionen Franken).
Deutlich höherer Netto-Finanzertrag
Der Netto-Finanzertrag verbessert sich um rund 1 Million Franken auf 0,7 Millionen Franken. Grund dafür sind unter anderem die abgeschlossenen Umbauarbeiten im Haus Bächli, welche den Liegenschaftsertrag auf 1,3 Millionen Franken erhöhen.
Operatives Defizit weiter reduziert
Wie bereits im Vorjahr wird das operative Defizit durch ein ausserordentliches Ergebnis von 1,9 Millionen Franken kompensiert, das aus gesetzlich notwendigen Auflösungen von Abschreibungsreserven und Vorfinanzierungen resultiert. Gegenüber dem Vorjahr sinkt das operative Defizit um 1,1 Millionen auf 1,8 Millionen Franken. Der Gemeinderat strebt an, dieses in den kommenden Jahren weiter zu reduzieren, um zusätzliche Liquidität für Investitionen zu schaffen.
Investitionen von knapp 8 Millionen Franken geplant
Für das Jahr 2026 sind Nettoinvestitionen von insgesamt 8 Millionen Franken vorgesehen – nach 9 Millionen im Vorjahr. Damit bleibt das Investitionsvolumen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt (2014–2021: 3,35 Millionen Franken). Die wichtigsten Projekte sind:
- Verkehrswege: 2 Millionen Franken (davon 0,5 Millionen für Gemeindestrassen, 1,5 Millionen für Beiträge an Kanton für den Umbau behindertengerechter Bushaltestellen, Bach- und Brückensanierungen sowie die Veloschnellroute Richtung Liebegg)
- Wasserversorgung: 1,5 Millionen Franken
- Planung Bahntunnel: 2,3 Millionen Franken (Vorfinanzierung von 3 Millionen Franken vorhanden)
Rollende Planung für zukünftige Grossprojekte
In den kommenden Jahren stehen weitere grössere Investitionen an: die technische Erneuerung des Schwimmbades, die Umsetzung des Sport- und Anlagekonzepts (inkl. Turnhalle Niederteufen) sowie die Umsetzung der kantonalen Pflegeheimplanung mit Sanierung des Lindenhügels und neuen betreuten Wohnformen.
Da eine gleichzeitige Realisierung den finanziellen Rahmen der Gemeinde übersteigen würde, plant der Gemeinderat eine rollende Umsetzung über mehrere Jahre. Dabei soll die maximale Verschuldung (ohne Bahntunnel) den jährlichen Fiskalertrag von rund 36 bis 38 Millionen Franken nicht übersteigen.
So bleibt der finanzielle Handlungsspielraum für eine allfällige Tunnelrealisierung erhalten. Im Budget 2026 sind 400’000 Franken für die Projektierung einer Doppelturnhalle in Niederteufen vorgesehen, abhängig vom Ergebnis der laufenden Machbarkeitsstudie.
Aufgaben- und Finanzplan auf der Gemeindehomepage verfügbar
Alle Details zum Voranschlag 2026 sind im Aufgaben- und Finanzplan festgehalten. Dieser wird im November auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht und liegt zudem in der Gemeindeverwaltung auf.
Öffentliche Orientierungsveranstaltung am 12. November
Der Gemeinderat erläutert den Voranschlag 2026 an der öffentlichen Orientierungsversammlung am Mittwoch, 12. November 2025, um 19.30 Uhr im Lindensaal. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Gemeinderat und die Verwaltung danken bereits im Voraus für das Interesse.