Der geplante fünfte Autobahnanschluss der Stadt St.Gallen erfülle die vom Bund festgelegten Kriterien zur Finanzierung nicht, teilt die GLP St.Gallen mit: Das eng bebaute Stadtzentrum kann den zusätzlichen Verkehr nicht aufnehmen, und der geringe Durchgangsverkehr nach Teufen rechtfertigt die hohen Investitionen nicht.
Neben verkehrlichen sprechen auch ökologische Gründe klar gegen das Vorhaben – beide waren ausschlaggebend für das Nein des St.Galler Stimmvolks zu den Autobahnausbauten.
Entscheid in Unkenntnis der städtischen Situation
Bundesrat und Parlament haben sich nie vertieft mit den örtlichen Gegebenheiten auseinandergesetzt und sich einseitig auf die Position des rechtsbürgerlich dominierten Kantons St.Gallen abgestützt. Damit wurde die Haltung der Stadt ignoriert, die sich wiederholt gegen eine Zunahme des motorisierten Individualverkehrs ausgesprochen hat.
Die GLP erinnert daran, dass der Kanton 200 Millionen Franken und der Bund 650 Millionen Franken für ein Projekt aufbringen sollen, das keine nationale Priorität besitzt und vor Ort umstritten ist.
Zukunftsfähige, stadtverträgliche Lösung
Ein leistungsfähiger Mobilitätshub bleibt für St.Gallen wichtig, weshalb sich die Grünliberalen bisher bewusst nicht prinzipiell gegen die dritte Röhre ausgesprochen haben.
Die GLP fordert deshalb vom Astra und vom Kanton nachhaltige, klimagerechte Lösungen für die Sanierung der bestehenden Infrastruktur, die den Verkehr sinnvoll kanalisieren und die bewährte städtische Verkehrspolitik fortführen.
Die GLP sieht sowohl Möglichkeiten ohne Sanierungstunnel als auch mit zusätzlicher Röhre, ohne dass dabei wertvolle Bausubstanz der Olma abgebrochen oder der Stadt zusätzliche Kosten auferlegt werden müssten.
Weiter kritisiert die GLP St.Gallen die mangelnde Berücksichtigung des regionalen Bedürfnisses nach einem 15-Minuten-Takt der S-Bahn und einer schnelleren Bahnverbindung nach Zürich.