St.Gallen weist mit 111 Beschäftigten je 100 Einwohnern eine hohe Beschäftigungsdichte auf – höher als Bern (106) und Zürich (99). Das unterstreicht die Zentrumsfunktion des Standorts im weiteren Wirtschaftsraum.
86 Prozent aller Arbeitsstellen entfallen auf den Dienstleistungssektor; damit liegt St.Gallen unter den Schweizer Städten unterhalb von Zürich, Lausanne, Bern und Lugano. In den unternehmensbezogenen Dienstleistungen rangiert St.Gallen im europäischen Mittelfeld.
Im zukunftsträchtigen ICT-Sektor erreicht St.Gallen 4,6 Prozent und gehört damit zur Spitzengruppe; höhere Anteile weisen nur wenige Vergleichsstädte wie Zürich und Bern auf.
Wettbewerbsfähige Steuerlast
Unternehmen und hochqualifizierte Arbeitnehmer werden in St.Gallen im internationalen Vergleich moderat besteuert. Für alleinstehende Fachkräfte mit 100 000 Euro Nettoeinkommen liegt die effektive Durchschnittssteuer bei rund 33 Prozent – knapp unter Basel und knapp über Zürich; Bern verzeichnet mit 35 Prozent den höchsten Schweizer Wert. In vielen deutschen Städten liegt die Steuerlast deutlich höher, in italienischen Städten teils über 50 Prozent.
Bildung und Fachkräfte
46 Prozent der 25- bis 64-Jährigen verfügen in St.Gallen über einen Tertiärabschluss. Damit liegt die Stadt im unteren Mittelfeld der Vergleichsstädte; Zürich und Bern führen mit deutlich höheren Anteilen.
Kinderbetreuung: Schlusslicht im Schweizer Vergleich
Bei den institutionellen Betreuungsplätzen für 0- bis 3-Jährige bildet St.Gallen mit 233 Plätzen je 1000 Kinder das Schlusslicht unter den Schweizer Städten. Zürich erreicht mit 562 Plätzen mehr als das Doppelte. Positiv ist: Das Angebot ist in den letzten zehn Jahren auch in St.Gallen gestiegen.
Sehr gute Erreichbarkeit
St.Gallen ist aus den zehn grössten europäischen Wirtschaftsräumen via Strasse sehr gut erreichbar. Der Erreichbarkeitsindex liegt im Spitzenfeld, nur wenige Städte schneiden noch besser ab.
Arbeitsmarkt: tiefe Arbeitslosigkeit, mittlere Erwerbslosigkeit
Die Erwerbslosenquote lag 2022 im unteren europäischen Mittelfeld; im Vergleich zu vielen europäischen Städten ist sie deutlich tiefer. Der Arbeitslosenanteil betrug 2024 1,8 Prozent und liegt damit knapp über Luzern. Der Jugendarbeitslosenanteil lag bei 1,3 Prozent, bei den 55- bis 64-Jährigen beträgt der Anteil 1,6 Prozent – beides Werte im Schweizer Mittelfeld.
Wohnstandort: entspanntes Marktumfeld, sichere Stadt
Der St.Galler Wohnungsmarkt zeigt sich vergleichsweise entspannt: 2024 lag die Leerwohnungsziffer bei 2,7 Prozent (Zürich: 0,2 Prozent). Das erleichtert die Wohnungssuche. Bei Wohnungseinbrüchen gehört St.Gallen im Schweizer Vergleich zu den sicheren Städten; die gemeldeten Fälle sind rückläufig. Pro 1000 Einwohner sind 448 Privatfahrzeuge zugelassen – ein Wert im Mittelfeld.
Bevölkerung: moderates Wachstum, günstige Altersstruktur
Zwischen 2018 und 2022 wuchs St.Gallen im Schnitt um 0,3 Prozent pro Jahr und lag damit am unteren Rand der positiven Schweizer Werte. Der Gesamtquotient – Kinder und Senioren pro 100 Personen im Erwerbsalter – liegt mit 56 relativ tief; nur Zürich und Lausanne weisen noch tiefere Werte aus. Der Ausländeranteil liegt mit 32 Prozent im Schweizer Mittelfeld und deutlich über den meisten europäischen Vergleichsstädten. Der natürliche Saldo war 2022 positiv.
Tourismus mit geringer Bedeutung
Mit rund 22 Gästebetten je 1000 Einwohnern sowie zwei Übernachtungen pro Kopf rangiert St.Gallen im unteren Bereich. Deutlich höhere Werte weisen etwa Lugano und Luzern auf.
Ausblick bis 2040
Die Szenarien erwarten bis 2040 in allen Schweizer Vergleichsstädten Bevölkerungszuwächse. Für St.Gallen wird ein Plus von rund 13 Prozent prognostiziert.