Ab dem 13. Jahrhundert begannen sich in den Städten und zunehmend auch in ländlichen Gemeinden Formen kollektiver Unterrichtung zu etablieren. Schulmeister übernahmen die Aufgabe, Kinder in Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Religion und Singen zu unterweisen. Eine Mädchenschule ist in St.Gallen ab dem 16. Jahrhundert belegt.
Mit der Reformation intensivierten sich diese neuen Strukturen, und besonders in reformierten Gebieten führte die Trennung von Schul- und Kirchenordnung zur Entstehung von öffentlichen Schulen sowie zur Berufung weltlicher Lehrkräfte, die nicht mehr der kirchlichen Aufsicht unterstanden.
Aber erst 1536 wurde in Genf unter dem Einfluss von Johannes Calvin die erste schweizerische Schulpflicht eingeführt. Davor gab es noch keine allgemeine Schulpflicht, aber die zunehmende Bedeutung der Bildung führte dazu, dass immer mehr Kinder unterrichtet wurden, oft von Schulmeistern, die auf privater Basis in den städtischen Schulen oder in ihrem eigenen Haus arbeiteten.