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Stadt St.Gallen
17.09.2025

SP fordert faire Stadtfinanzen statt Sparillusionen

Bild: zVg
Die SP Stadt St.Gallen legt mit dem neuen Positionspapier «Zukunftsbremsen lösen: Eine stabile und langfristige Finanzpolitik für eine soziale Stadt St.Gallen» eine sozialdemokratische Antwort auf die finanzielle Schieflage der Stadt vor – als klare Gegenposition zur bürgerlichen Abbaupolitik. Ihr Ansatz: gerechte Einnahmen und kluge Investitionen statt Sparillusionen und Kürzungsprogramm.

Die Stadt St.Gallen steht unter finanziellem Druck. Doch nicht, weil sie «über ihre Verhältnisse» lebt. Gründe dafür sind, dass gebundene Ausgaben etwa im Bildungsbereich stetig steigen, der Kanton immer mehr Kosten auf die Gemeinden abwälzt und die Zentrumslasten der Stadt nicht genügend ausgleicht.

Ausserdem haben Steuerreformen und -senkungen auf allen drei Staatsebenen in den vergangenen Jahren auch die Einnahmen der Stadt St.Gallen geschwächt.

Gefahren der bürgerlichen Sparpolitik

Als Folge daraus entsteht eine von den bürgerlichen Parteien geprägte Spareuphorie. Versteckter Leistungsabbau im Sozialen, in der Prävention, Bildung und Kultur trifft längerfristig vorwiegend diejenigen mit tiefen und mittleren Einkommen und löst nicht die finanzielle Situation der Stadt St.Gallen.

Diese Politik gefährdet zentrale Leistungen für die städtische Bevölkerung und damit langfristig die Attraktivität der Stadt St.Gallen. Unüberlegtes, kurzfristiges Sparen, oft zulasten der Schwächsten, sei keine verantwortungsvolle Finanzpolitik, betont Stadtparlamentarier Chompel Balok.

Die SP macht jedoch klar, dass sie bereit ist, die städtischen Ausgaben zu hinterfragen und Aufgaben kritisch zu prüfen – jedoch gezielt, sozial gerecht und ökologisch sinnvoll.

Zudem soll auch ein Fokus auf Effizienzsteigerung in der Verwaltung gelegt werden. Was es nicht geben darf, ist ein weiterer Leistungsabbau auf Kosten jener, die am meisten auf die öffentliche Hand angewiesen sind.

Investitionen als Zukunftsstrategie

Die SP setzt sich als Gegenpol einer bürgerlichen Abbaupolitik für kluge und langfristig gedachte Investitionen in Bildung, bezahlbaren Wohnraum, Mobilität und soziale Sicherheit ein.

Ein starker Service Public wirkt präventiv im Hinblick auf Folgekosten im Sozialbereich, er stärkt die Bildungschancen der Kinder und fördert lebenswerte Quartiere sowie eine attraktive Innenstadt.

Diese Massnahmen ziehen Einwohner und Unternehmen an, was wiederum die Steuereinnahmen stabilisiert. Denn ein zentraler Punkt des Papiers betrifft die Einnahmenseite. Diese darf nicht vergessen werden, weil eine ehrliche Finanzpolitik auch eine Stärkung der Einnahmen einbezieht.

Einnahmen stärken statt weiter abbauen

Das Positionspapier schlägt neben möglichen Auswärtigentarifen zum Ausgleich der fehlenden Zentrumslasten auch Massnahmen zur Steigerung der Steuereinnahmen vor. 

Dabei müsse aus Sicht der SP mittelfristig – analog zu umliegenden Gemeinden – die Debatte über die Höhe des Steuerfusses wieder aufgenommen werden. 2024 senkte das Stadtparlament diesen um 3%, was zu Mindereinnahmen von über CHF 5 Millionen führte.

Die SP zeigt sich bereit, diese Debatte offen zu führen. Steuern seien kein Selbstzweck, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung und Solidarität, erklärt Christoph Kobel, Präsident der SP Stadt St.Gallen.

Wer mehr habe, trage mehr – dies entspreche dem Prinzip aus Artikel 127 der Bundesverfassung, das für die SP grundlegend sei.

St.Gallen als Stadt für alle

Kobel fasst zusammen, dass die Stadt mit blindem Abbau nicht aus dem Defizit komme.

Nur mit einer Verbesserung der Ertragsseite, mutigen und kontinuierlichen Investitionen in sinnvolle Angebote für die gesamte Stadtbevölkerung sowie einem verantwortungsvollen Mitteleinsatz bleibe St.Gallen eine Stadt für alle.

Bild: zVg
pd/ako
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