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Stadt St.Gallen
10.09.2025
10.09.2025 10:15 Uhr

Kulturmuseum St.Gallen feiert Bean-to-Bar-Festival

Bild: zVg
Am 20. und 21. September 2025 öffnet das Kulturmuseum St.Gallen seine Türen für die zweite Ausgabe des internationalen Bean-to-Bar-Schokolade-Festivals. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr kommen heuer noch mehr Schokoladenmacher aus ganz Europa nach St.Gallen.

Das Kulturmuseum St.Gallen richtet die zweite Ausgabe des internationalen Bean-to-Bar-Schokolade-Festivals aus. Am 20. und 21. September 2025 präsentiert es Schokolade mit Haltung, internationale Vielfalt und ein umfangreiches Rahmenprogramm.

Schokolade mit Haltung

Bean-to-Bar heisst: von der Bohne bis zur Tafel in den Händen kleiner Manufakturen. Es heisst auch: faire Beziehungen zu Kakaobauern, Biodiversität statt Monokultur, Qualität statt Massenware.

«Je kürzer die Zutatenliste, desto ehrlicher das Produkt», erklärt Andreas Koller von Cacao de Corazón aus Appenzell. Seine Bohnen kennt er nicht nur aus den Lieferpapieren, sondern aus persönlichen Begegnungen. Diese Nähe – zur Quelle wie zur Kundschaft – ist das Fundament der Bewegung.

Internationale Vielfalt

Ein Dutzend Aussteller reisen nach St.Gallen, darunter Mike & Becky aus Belgien, Karuna aus Südtirol, Chococard aus Ungarn, Herufek aus Tschechien, Original Beans aus Deutschland sowie Schweizer Manufakturen wie Garçoa, Bonneheure, Dany Swiss Cocolatier, La Flor und Cacao de Corazón und auch der Good Chocolate Hub. Neben Degustationen und Gesprächen laden die Schokoladen dazu ein, ihre Arbeit aus nächster Nähe kennenzulernen.

Bild: zVg

Rahmenprogramm: Geschichten hinter der Schokolade

Das Festival versteht sich nicht als reinen Genussmarkt, sondern als Ort für Dialog und Erkenntnis. Besonders sichtbar wird dies bei Werner Kast, dem charismatischen Bäcker aus Reute, der seit Jahrzehnten mit seinem legendären Holzofenbrot die Ostschweiz prägt. In einem Pairing zeigt er, wie Sauerteig und Schokolade, zwei scheinbar schlichte Alltagsprodukte, miteinander zu einer neuen Geschmackswelt verschmelzen – bodenständig und doch überraschend subtil.

Einen ganz anderen Blickwinkel eröffnet Original Beans: In ihrem Vortrag «Wir sind Kakao-Aktivisten» wird deutlich, dass Schokolade weit über die Tafel hinausreicht. Denn konventionell angebauter Kakao macht Schokolade – hinter Rind- und Lammfleisch sowie Zucht-Shrimps – zum drittklimaschädlichsten Lebensmittel.

Dass es auch anders geht, beweisen die Agroforst-Projekte von Original Beans: Hier wachsen Kakaobäume im Einklang mit anderen Nutzpflanzen, fördern Biodiversität und entziehen der Atmosphäre sogar mehr CO₂, als sie freisetzen.

Vielzahl an kulinarischen Höhepunkten

Daneben bietet das Programm eine Vielzahl weiterer Impulse: Pairings mit Käse, Wein, Spirituosen oder Craft-Beer laden zum Entdecken neuer Kombinationen ein, ein Workshop zur Schokoladensensorik vermittelt die Kunst des bewussten Verkostens, und Spitzenkoch Markus Schenk gewährt Einblicke in die kulinarischen Möglichkeiten von Kakao in der Gastronomie.

Wer möchte, kann zudem selbst Hand anlegen und vor Ort Schokoladentafeln giessen oder auf einem mexikanischen Metate Mahlstein rudimentäre Schokolade herstellen – Erlebnisse, die die Essenz des Bean-to-Bar-Gedankens unmittelbar erfahrbar machen.

Bild: zVg

Mehr Highlights

Erstmals lädt am Samstagabend ein festliches Chocolate Dinner im Restaurant Corso dazu ein, die Vielseitigkeit von Kakao in einem mehrgängigen Menu zu erleben – von der Vorspeise bis zum Dessert, begleitet von sorgfältig ausgewählten Pairings.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Verleihung des «Premio Slow Food Ostschweiz» 2025: Ausgezeichnet wird Andreas Koller, aufmerksamer Vermittler fairer und ehrlicher Schokolade. Die öffentliche Preisverleihung bei einer Tasse Trinkschokolade wird von Schauspieler Matthias Flückiger mit literarischen Texten rund um das Thema Schokolade begleitet.

pd/ako
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