«Wir wünschen uns, dass die Besucher diese Offenheit mitnehmen und vielleicht Lust bekommen, selbst kreativ zu werden», so Jagfeld. Die Sonderschau vereine vieles: originale Werke aus der Sammlung, interaktive Stationen, an denen man selbst zeichnen oder gestalten kann, und eine Szenografie, die von Studenten entwickelt wurde.
«Mein persönliches Highlight ist, dass Kunst hier mit Menschen, dem Messepublikum, in einen echten Dialog tritt – mitten im Olma-Trubel, wo man Kunst wohl am wenigsten erwarten würde. Der Künstler Jean Dubuffet hat so die Art Brut definiert: ‹Die wahre Kunst ist immer da, wo man sie nicht erwartet›: heute an der Olma», sagt Jagfeld.
Während der Olma ist im open art museum die Ausstellung «Ein Traum von einem Ballkleid» zu sehen, die bis zum 22. Februar 2026 den Blick auf unbekannte Werke aus dem Bilderlager der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel lenkt.
Die meisten künstlerischen Arbeiten sind von Patienten vor Ort in den Jahren 1960 bis 1990 entstanden.
Die erstmals öffentlich gezeigten Werke wirken als gesellschaftliche Seismografen. In ihnen spiegelt sich die Wahrnehmung der Welt zu unterschiedlichen Zeiten auf eine persönliche, direkte Weise. Viele der Arbeiten eröffnen uns einen Blick auf das alltägliche Leben in der Klinik, einem Alltag, den die Patienten weitestgehend von der Aussenwelt abgeschnitten verbracht haben. Aus einer tief empfundenen Dringlichkeit geschaffen, sind diese Kunstwerke Ausdruck der Suche nach Halt, Orientierung und nach Sinnstiftung.