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Kanton
31.08.2025

Ausstellung «Im Schatten des Krieges» feierlich eröffnet

Hans Goldenberg: Als Zeitzeuge erinnerte er an die Geschichte seiner Familie während des Nazi-Regimes und seiner Zugfahrt in die Schweiz.
Hans Goldenberg: Als Zeitzeuge erinnerte er an die Geschichte seiner Familie während des Nazi-Regimes und seiner Zugfahrt in die Schweiz. Bild: Kurt Latzer
Am Sonntag, 31. August, haben über 100 Personen die Ausstellungseröffnung im Museum Prestegg in Altstätten besucht. Unter den Gästen waren Zeitzeugen, die als Kinder den Alltag im Rheintal im Schatten des Krieges erlebt haben. Die Türen zur Ausstellung «Im Schatten des Krieges» sind bis am 27. Januar 2026 geöffnet.

Zwischen 1938 und 1945 blieb die  Bevölkerung im St.Galler Rheintal zwar vom Krieg verschont, doch der Schatten des Krieges war ständiger Begleiter.

 80 Jahre nach dem Ende des Nazi-Regimes setzen das Museum Prestegg Altstätten und das Jüdische Museum Hohenems ein starkes Zeichen für Erinnerung und den offenen Dialog. «Die Ausstellungen verbinden Vergangenheit und Gegenwart, denn Krieg, Flucht und gesellschaftliche Spannungen prägen auch heute unsere Realität», heisst es in der Beschreibung der Ausstellung.

Nachdenkliche Gäste, betretene Gesichter

Nach der Begrüssung der Besucher durch Ruedi Mattle, Stadtpräsident von Altstätten, und Sonja Arnold, Präsidentin Museum Prestegg und Projektleiterin von «Gemeinsam erinnern im Rheintal», schilderte HansGoldenberg seine Erinnerungen und die seines Vaters.

Es ist eine Geschichte über Verfolgung, Flucht und Vertreibung, die Geschichte, wie Hans Goldenberg 1949 mit dem Zug von Wien nach St.Gallen gelangte. Zu Verwandten, denen die Flucht in die Schweiz gelungen war. Während seiner Erzählung waren betretene Gesichter zu sehen, nachdenkliche Gäste.

  • Sonja Arnold Bild: Kurt Latzer
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Geschichten von Zeitzeugen

Auch Zeitzeugen aus dem Rheintal haben der Eröffnung beigewohnt, wie etwa Franz Alge, Erna Haltender und Ernst Herzog. Ihre Geschichten aus den Kriegsjahren sind im Museum zu lesen.

Nicht nur in der Ausstellung, sondern auch in Anlässen im Geschichten-Café. Erinnerungen zeugen von dem Tag, als Leute aus Diepoldsau mit weissen Fahnen über die Grenze gingen, um den Alliierten zu zeigen, wo die Schweizer Grenze ist.

Oder, als 1938 die Glocken zur allgemeinen Mobilmachung geläutet wurden. Auszüge aus dem, was die damaligen Kinder erlebten, präsentierte Margit Bartl-Frank, Gastkuratorin im Museum Prestegg.

«Auschwitz lag nicht in der Schweiz …»

Barbara Thimm, Kuratorin des Jüdischen Museums in Hohenems, erinnerte an Rühmliches in der Schweiz, aber auch an Abweisung und Vertreibung. «Auschwitz lag nicht in der Schweiz, aber einige Wege von hier führten dorthin», sagte sie.

Seit 2022 erinnert das Jüdische Museum Hohenems auf dem Hörradweg vom Bodensee bis ins Montafon an die Geschichten von Geflüchteten und Fluchthelfenden in den Jahren 1938 bis 1945.

Aus der Zeit, als Österreich zur Ostmark wurde, zeugen zahlreiche Exponate in der sehenswerten Ausstellung im Altstädter Museum.

  • Margrit Bartl-Frank Bild: Kurt Latzer
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  • Barbara Thimm, Kuratorin des Jüdischen Museum in Hohenems Bild: Kurt Latzer
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Hauptnahrungsmittel verkostet

Passend zur Zeit der Angst, Entbehrung und Rationierung, war das Essen, das die Gäste geniessen konnten: Heidi Freund, Ehefrau des höchsten St.Gallers Walter Freund, kochte in ihrer grossen Gusseisen-Pfanne Rheintaler Ribel.

Ribelmais zählte nicht nur während des Krieges zu den Hauptnahrungsmitteln, sondern auch in den Vor- und Nachkriegsjahren.

Heidi Freund: Die Frau des höchsten St.Gallers, Walter Freund, kochte Rheintaler Ribel. Bild: Kurt Latzer
Kurt Latzer
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