Die Mitgliederentwicklung der SP Stadt St.Gallen zeigt eine eindrückliche Dynamik. 2014 zählte die Partei 402 Mitglieder, heute sind es bereits 600. Innerhalb von zehn Jahren bedeutet dies einen Anstieg um 50 Prozent.
Erst im Herbst 2023 knackte die SP erstmals die 500er-Marke. Besonders seit 2024 ist nochmals ein deutlicher Schub zu verzeichnen. Parteipräsident Christoph Kobel erklärt dazu: «Die Menschen suchen eine klare linke Stimme, die für sozialen Ausgleich und Solidarität einsteht.»
Reaktion auf rechte Abbaupolitik
Für die SP ist das Wachstum auch Ausdruck einer breiten gesellschaftlichen Gegenbewegung zum rechtsbürgerlichen Einheitsbrei. «Die Leute haben genug von steigenden Mieten, von Sparpaketen und von einer Politik, die nur einer kleinen Minderheit dient», so Christoph Kobel.
Während früher auch bürgerliche Parteien noch den Wert von Bildung, Kultur und öffentlichem Service anerkannten, sei das heute anders. Leider unterschieden sich die Parteien rechts der Mitte nur noch unwesentlich in ihrer Programmatik, die den Staatsabbau zum Selbstzweck und die Entsolidarisierung zur obersten Maxime erkläre.
Dieser Kurs schade der Mehrheit der Bevölkerung und gefährde den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die Wahl von Donald Trump und das Erstarken autoritärer Strömungen weltweit hätten vielen Menschen zudem vor Augen geführt, wie fragil Minderheitenschutz und gesellschaftlicher Fortschritt sein könnten.
«In einer Zeit, in der der Rückschritt global salonfähig wird, braucht es gerade hier eine starke SP als Gegenstimme auf allen Ebenen», betont Kobel.
Bestätigung des eingeschlagenen Weges
Die wachsende Zahl an Mitgliedern ist für die SP Stadt St.Gallen eine klare Bestätigung ihres Kurses. Sie zeigt, dass die Partei nicht nur im Parlament, sondern auch in der Zivilgesellschaft breite Unterstützung geniesst.
Besonders deutlich wurde dies Ende 2023, als die SP mit einer Demonstration gegen den Abbau bei den Bademeisterinnen und Bademeistern über 400 Personen mobilisierte.
«Eine breite Mitgliederbasis bedeutet für uns nicht nur Schlagkraft auf der Strasse», unterstreicht Christoph Kobel. «Sie gibt uns primär Legitimation für unseren politischen Kurs in den Parlamenten.»