Mikis Theodorakis feiert im Jahr 2025 seinen 100. Geburtstag. Als eine der vielseitigsten, engagiertesten und spannendsten Persönlichkeiten der Musikgeschichte – und weit darüber hinaus – soll das Projekt «Tragoudi» ihm und seinem Schaffen gewidmet sein.
Am 29. Juli 1925 in Chios geboren, hat sich Mikis Theodorakis bereits in jungen Jahren als Widerstandskämpfer einen Namen gemacht: gegen den Nationalsozialismus, gegen die Militärdiktatur, im griechischen Bürgerkrieg interniert und gefoltert.
Nach seiner Rückkehr ins Exil in Paris, wo er zuvor bereits Musik studiert hatte, setzte er sein politisches Engagement unbeirrt fort.
Parteilos gründete er die «Neue Demokratie» im griechischen Parlament. Als Minister ohne eigenes Ressort kämpfte er gegen Drogen und Terrorismus sowie für Kultur und Bildung.
Ein grosses Anliegen war ihm zudem die Annäherung zwischen Griechenland und der Türkei. Nicht umsonst gilt er nicht nur in Griechenland als Symbol des Widerstands.
Unter dem Titel «Tragoudi», dem griechischen Wort für «Lied», widmet sich das Ensemble nicht nur seinen grossen und bekannten Werken, sondern auch verborgenen Schätzen, die die Vielschichtigkeit der Persönlichkeit Theodorakis’ besonders eindrucksvoll zeigen.
Direkt von «Tragodia» (Tragödie) abgeleitet, schwingt dabei stets auch die Tragik seines bewegten Lebens mit.
Zugleich steckt im Wortstamm «tragos» auch ein Verweis auf Dionysos, den Gott des Rausches – das Tragoudi als Lied des Volkes, heilig, berauschend, ewig wiedergeboren.
Mikis Theodorakis wagte es als erster, die Werke grosser Poeten zu vertonen und zu «Alltagsliedern zu machen, damit sie alle Griechen singen können, ohne Ausnahme – und damit sie sich losreissen von ihrem individuellen Schicksal».
2021 starb Mikis Theodorakis in Athen. Das Projekt «Tragoudi» ehrt ihn nun zu seinem 100. Geburtstag und beleuchtet seine Musik in ihrer historischen Tiefe ebenso wie in ihrer heutigen Relevanz.