Hiob Calan, Ihre Leidenschaft für Uhren begann früh. Wie kam es zur Gründung von Chronoart?
Meine Faszination für Uhren liegt bei uns quasi in der Familie – mein Vater hat ein kleines Uhrengeschäft in St.Gallen. Dennoch bin ich zuerst einen anderen Weg gegangen und habe als CNC-Mechaniker bei der Empa gearbeitet. Das technische Verständnis und die Präzision, die ich dort gelernt habe, kamen mir später als Uhrmacher sehr zugute. Schliesslich habe ich die Ausbildung zum Uhrmacher-Rhabilleur absolviert. Danach folgten Stationen bei renommierten Häusern wie der Chronometrie Beyer in Zürich. Der Wunsch, etwas Eigenes zu schaffen, wuchs stetig – 2015 war es dann so weit: Wir – drei Freunde: Lukas Egger, Renzo Davatz, Stefan Hofmeister und ich – gründeten Chronoart und eröffneten die Boutique im Haus zum Rosenstock.
Wie war der Start ins Luxussegment?
Es war spannend – und herausfordernd. Das grösste Thema war, Partner auf Markenseite zu finden. Bekannte Hersteller geben nicht jedem Neueinsteiger eine Konzession. Wir mussten zeigen, dass wir es ernst meinen, dass wir Qualität liefern und langfristig denken. Es hat uns geholfen, dass man unser Herzblut spüren konnte. Der zweite grosse Punkt war der Standort: St.Gallen ist nicht Genf oder Zürich. Aber gerade das wollten wir beweisen – dass Luxus auch in der Ostschweiz möglich ist. Wir haben viel in das Ambiente investiert: hochwertige Materialien, eine durchdachte Gestaltung, eine Bar, eine Lounge, ein offenes Atelier. Alles sollte ein Erlebnis sein. Nach und nach wuchs unsere Bekanntheit – zuerst durch Mund-zu-Mund-Propaganda, dann durch gezielte Events. Heute schätzen unsere Kunden genau diese Mischung aus Exklusivität und Nahbarkeit.