Noch Anfang Woche wollte der Kanton St.Gallen keine weiteren Massnahmen verhängen, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Jetzt aber reagiert er sogar noch schärfer als vom Bundesrat verlangt: Ab Montag müssen nicht nur die Lehrer, sondern auch alle Oberstufenschüler eine Maske tragen.
Schüler sowie das Lehrpersonal der Oberstufe müssen ab diesem Montag, 2. November 2020, eine Maske tragen, auch im Klassenzimmer. Das hat das Bildungsdepartement wegen der steigenden Zahl an Infektionen in Zusammenarbeit mit dem Kantonsarztamt entschieden. Es will dadurch verhindern, dass viele Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler ausfallen und damit den Präsenzunterricht gefährden. Einschränkungen gibt es auch im Musik- und Sportunterricht.
Verzicht auf Singen und eingeschränkter Sportunterricht
Beim Singen werden Aerosole in grossen Mengen verbreitet, womit das Ansteckungsrisiko stark zunimmt. Deshalb muss bis auf Weiteres auf der Oberstufe sowie an den Kantonsschulen auf das Singen verzichtet werden, solo und im Chor. Instrumentalunterricht bleibt zulässig, ebenso Musiktheorie.
Auch im Sport ist das Risiko deutlich erhöht, dass Viren verbreitet werden. Allerdings ist «richtiger» Sportunterricht mit Masken nicht praktikabel. Das Bildungsdepartement will den Schulsport zwar nicht ganz unterbinden, aber einschränken.
Bereits durch den Bund verboten sind Kontaktsportarten wie Fussball, Basketball oder Hockey. Auf der Oberstufe der Volksschule und an den Mittelschulen des Kantons St.Gallen wird der Sportunterricht in den Hallen nun in Halbklassen durchgeführt, unter Wahrung des Abstandes. Damit kann auf die Masken verzichtet werden. Die Berufsfachschulen wiederum müssen wegen ihrer organisatorischen Komplexität situativ angepasste Sportformen finden, mit welchen die Restriktionen eingehalten werden können.Im Freien bleibt Sportunterricht in ganzen Klassen (ohne Masken) unter Einhaltung der
Abstandsvorschriften erlaubt.
Entscheid zu Skilagern im November
Die Herbstlager der Schulen sind abgeschlossen und die Skilager beginnen erst im kommenden Januar. Daher kann hier vorerst die Entwicklung der Lage beobachtet werden. Das Bildungsdepartement empfiehlt aber, bis Ende Jahr keine Lager durchzuführen. Im November 2020 will es entscheiden, ob Skilager ab 2021 durchgeführt werden dürfen oder nicht.
Beschlüsse sozialpartnerschaftlich abgestützt
Diese Massnahmen gelten ab diesem Montag, 2. November 2020 und wie die des Bundes bis auf Weiteres. Der Vorsteher des Bildungsdepartementes, Regierungsrat Stefan Kölliker, hat die Massnahmen in Rücksprache mit dem Gesundheitsdepartement und in einer Diskussion mit den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden der Schule sowie einer Delegation des Bildungsrates vorbereitet.