«Psychische Erkrankungen werden immer noch stigmatisiert, und dieses Stigma ist mit der Grund für die damit verbundenen Diskriminierungen. Das macht uns Angehörigen stark zu schaffen», bemerkte Facci. «Darüber hinaus bereitet die Umsetzung der an sich banalen These ‹Es ist normal, verschieden zu sein› erhebliche Mühe, wenn die Andersartigkeit sehr stark ausgeprägt ist.»
Danach folgten vier eindrückliche Filmausschnitte.
Der experimentelle Dokumentarfilm begleitet Vater und Tochter bei ihrem Versuch, das Geschehene gemeinsam aufzuarbeiten – als Betroffener und Angehörige. Gefühle spielen dabei eine grosse Rolle: Wut, die einen überkommt, wenn man sich nicht verstanden oder sich durch Aussagen verletzt fühlt. Verwirrung, wenn man das Gegenüber einfach nicht verstehen kann.
Aber auch die vielleicht zum ersten Mal ausgesprochene Angst, welche Frau und Tochter vor dem erkrankten Ehemann und Gatten ab und an ausgestanden haben. Der Film geht unter die Haut. Er ist ab September in den Kinos zu sehen.
Die anschliessende Podiumsdiskussion unter der Leitung von Alexa Meyer knüpfte an diese Ausschnitte an.
Auf dem Podium traten Edith Scherer, Angehörigenberaterin der Psychiatrie St.Gallen, Eleonora Camizzi, Regisseurin, Thomas Maier, ehemaliger ärztlicher Direktor der Psychiatrie St.Gallen und jetzt Chefarzt der Forel Klinik in Ellikon, sowie Beat Canonica, Betroffener mit eigener psychiatrischer Erfahrung und als Peer sowie Genesungsbegleiter tätiger Experte, auf.