Der Film von Regisseur Benjamin Weiss beleuchtet nicht nur die persönliche Motivation der Seniorinnen – darunter die ehemalige grüne Nationalrätin Pia Hollenstein aus St. Gallen –, sondern auch die juristische Strategie, mit der ihr Anwaltsteam den Fall vor den EGMR brachte.

Der historische Entscheid vom 9. April 2024, in dem das Gericht erstmals den Klimaschutz als einklagbares Menschenrecht anerkannte, ist das Ergebnis eines achtjährigen juristischen Marathons.

Dokument eines Präzedenzfalles

«Trop chaud» ist mehr als ein Porträt einer Gruppe älterer Aktivistinnen – er ist auch ein filmischer Beitrag zur Debatte um Demokratie, Generationengerechtigkeit und staatliche Verantwortung in Zeiten der Erderwärmung.

Neben den Protagonistinnen kommen Juristen, Forscher und ein NGO-Campaigner zu Wort, die das Verfahren aus verschiedenen Perspektiven begleiten. Sie diskutieren etwa die Frage, wie weit Grundrechte im Kontext der Klimakrise reichen – und wo Staaten wie die Schweiz versagen, obwohl sie völkerrechtlich verpflichtet wären zu handeln.

Podiumsgespräch im Anschluss

Im Anschluss an die Vorführung – Beginn ist um 18.50 Uhr – findet im grossen Theatersaal der Lokremise ein öffentliches Gespräch statt. Teilnehmen werden neben Regisseur Benjamin Weiss und Protagonistin Pia Hollenstein auch Rainer J. Schweizer, emeritierter Professor für Öffentliches Recht, ehemaliger Bundesrichter und Experte beim Europarat.

Als politisches Gegengewicht ist ein Vertreter der Mitte, FDP oder SVP angefragt. Die Moderation übernimmt Annegret Wigger, SP-Kantonsrätin aus Appenzell Ausserrhoden.