Geboren am 25. Juli 1960 in St.Gallen, studierte Thomas Brunner Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Klimatologie an der Universität Bern. Seine berufliche Laufbahn führte ihn über verschiedene Stationen im Umwelt-Engineering bis hin zur Tätigkeit als Lufthygieniker im Amt für Umwelt des Kantons St.Gallen. Seine fachliche Kompetenz brachte er später mit grossem Engagement in seine politische Arbeit ein.
Thomas Brunner war ein Gründungsmitglied der Grünliberalen der Stadt St.Gallen und prägte die Entwicklung der Partei massgeblich mit. Von 2009 bis 2020 war er Mitglied des Stadtparlaments St.Gallen, wo er sich insbesondere für eine nachhaltige Stadtentwicklung, den Umwelt- und Klimaschutz sowie eine transparente Finanzpolitik einsetzte. Als Fraktionspräsident der Grünliberalen von 2017 bis 2019 vertrat er eine konstruktiv-kritische Haltung gegenüber dem städtischen Budget und forderte eine nachhaltige Haushaltsführung.
Seine Offenheit für politische Diskussionen und seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, machten ihn zu einer wichtigen Stimme im Parlament. Sonja Lüthi, Stadträtin und Kantonsrätin der GLP St.Gallen: «Mit Weitsicht und Beharrlichkeit setzte Thomas Brunner sich für eine Politik ein, die ökologische Verantwortung mit liberalem Denken verbindet».
Engagierte Persönlichkeit
Ein besonderes Anliegen war ihm der Ausbau erneuerbarer Energien – insbesondere der Solarenergie. Mit Nachdruck unterstützte er Initiativen zur Förderung von Photovoltaikanlagen und setzte sich für eine vereinfachte Bewilligungspraxis ein, um den Ausbau der Solarenergie in der Stadt St.Gallen zu erleichtern. Auch im Bildungsbereich war Thomas Brunner eine treibende Kraft.
Er forderte eine klare Strategie zur Digitalisierung in den Schulen und eine bessere Ausstattung von Schülern und Lehrpersonen mit digitalen Endgeräten. Sein Engagement galt darüber hinaus dem sozialen Zusammenhalt und der kulturellen Vielfalt in St.Gallen. So setzte er sich unter anderem für die Beflaggung der Altstadt während der St.Galler Pride ein – als Zeichen für Toleranz und Gleichberechtigung.
Im Rahmen seiner kommunalpolitischen Tätigkeit engagierte sich Thomas Brunner in verschiedenen Kommissionen und Stiftungen. Er war Mitglied der Werkkommission des Stadtparlaments sowie Delegierter im Stiftungsrat der Stiftung Naturmuseum St.Gallen und der Stiftung für Arbeit.
Sitz im Nationalrat
Im Herbst 2019 wurde er als Krönung seiner politischen Karriere in den Nationalrat gewählt. «Es war für uns damals ein grosser Erfolg, mit Thomas Brunner wieder in den Nationalrat einziehen zu können», erinnert sich Fabian Giuliani, Präsident der GLP Kanton St.Gallen, an den Wahlkampf 2019. Im Nationalrat war Thomas Brunner von 2019 bis 2023 Mitglied der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur. Sein sachorientiertes, ruhiges und unaufgeregtes Engagement wurde parteiübergreifend geschätzt.
Die Fraktionsmitglieder behalten ihn als sympathischen, verlässlichen und engagierten Fachmann in Sachen Klimapolitik in Erinnerung. «Thomas Brunner war ein Grünliberaler durch und durch. Wir bleiben ihm für immer dankbar», sagt Parteipräsident Jürg Grossen. Die Fraktionschefin Corina Gredig ergänzt: «Er war ein Sachpolitiker, dem das Klima am Herzen lag». Für die GLP hinterlässt er mit seinem Einsatz für Umwelt, Wissenschaft und Bildung ein bleibendes Vermächtnis.
In stiller Trauer und grosser Dankbarkeit nimmt die GLP Abschied. Am 14. Juni findet um 14:00 Uhr in der DenkBar St.Gallen ein Gedenkanlass für Thomas Brunner statt, gemeinsam mit Organisationen, in denen er engagiert war. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.